Quer durch die vielen Schulfächer
Köthen/MZ. - In den Deutsch-Räumen wurde der Rechtschreibkönig gekürt, im Informatikraum erfuhr man, dass Computer nicht nur zum Spielen da sind.
Darüber, dass man auch Lernen lernen kann, informierte Petra Bönke, die das gleichnamige Fach in den 5. und 6. Klassen unterrichtet. Wann entsprechend der Tagesleistungskurve die beste Zeit ist, um Hausaufgaben zu erledigen, was bei der Gestaltung des Lernumfelds berücksichtigt werden sollte oder wie Informationen beschafft und verarbeitet werden, all das lernen die Kinder in "Lernen lernen".
Was man am besten in der Praxis lernt, sind Sprachen. Julia Gorzitzke kann dies bestätigen. Die 15-Jährige beteiligte sich an einem Schüleraustausch mit dem Lycée Emile Zola im französischen Wattrelos. Neben dem Besuch des Heimatmuseums der Köthener Partnerstadt waren die Schüler in Lille und Paris. Die Vorbereitungen für den nächsten Austausch laufen bereits, wie Lehrerin Cornelia Schindler sagte: "Dann reisen wir genau in die Ecke des Landes, die wir in der neunten Klasse im Lehrbuch behandeln."
Auch die nächste Exkursion nach London sei schon in Planung, kündigte Englischlehrerin Elke Weizenmann an. Im vergangenen Jahr sei die Fahrt in die Weltstadt an der Themse "für jeden Schüler eine andere Entdeckungsreise" gewesen, da diese die Stadt neben Besuchen im Naturkundemuseum und im Shakespeare´s Globe Theatre auch auf eigene Faust erkunden durften.
Einen interessanten Einblick in das Thema "Der junge Konsument", das im Sozialkundeunterricht behandelt wird, gewährte Regina Hoffmann. Im Rahmen des medienpädagogischen Projekts "test macht Schule" der Stiftung Warentest soll bei den Schülern Verbraucherkompetenz gefördert werden, indem sie z. B. das Verbraucherverhalten Jugendlicher erforschen oder analysieren, von welch oberflächlichen Dingen sich Konsumenten mitunter leiten lassen.
Im selben Raum stand Carmen Krüger, Berufsberaterin von der Bundesagentur für Arbeit, Rede und Antwort. Mit welchem Studium hat man nach Abschluss auf dem Arbeitsmarkt gute Karten? Welche Leistungskurse sollte man für einen angestrebten Beruf belegen? Nur zwei der Fragen, die die Beraterin häufig zu hören bekam. Generell sei bei den Schülern ein Trend zu mehr Sicherheit zu verzeichnen, sagte sie. Das Interesse an einer Ausbildung als Start in den Beruf nehme zu, zudem würden Studiengebühren nicht Wenige von der Aufnahme eines Studiums abhalten.
Kulturell umrahmt wurde der Tag der offenen Tür am Ludwigsgymnasium mit englischsprachigen Theaterstücken von Schülern der sechsten Klasse, Auftritten des Schulchors und öffentlichen Proben des Schultheaters sowie der Instrumentalgruppe des Gymnasiums. Darüber hinaus konnte man den Skulpturenpark im Hof der Schule besuchen und in der Bibliothek in der Schulchronik blättern.
Derzeit werden am Ludwigsgymnasium 950 Schüler von 90 Lehrern unterrichtet. Nach der Fusion mit dem Gymnasium An der Rüsternbreite zum folgenden Schuljahr werden es rund 1 250 Schüler und 130 Lehrer sein.
Doch nicht nur die Zusammenlegung der beiden Gymnasien steht in diesem Jahr bevor, sondern noch eine weitere Mammutaufgabe. Der doppelte Abiturjahrgang aus zwölften und dreizehnten Klassen stellt die Schulleitung auf eine Bewährungsprobe. Statistiken, Zulassungen und nicht zuletzt die Durchführung der Prüfungen für 250 Abiturienten stellten einen "riesigen logistischen Aufwand" dar, so Schulleiter Hans-Joachim Knebel.
"Zum jetzigen Zeitpunkt steht der Plan für die schriftlichen Prüfungen", zeigt sich Oberstufenkoordinator Joachim Kleinert gelassen. Räume seien ausreichend vorhanden, so dass ab 16. April, dem ersten Prüfungstermin, alles seinen geregelten Gang gehen dürfte.