Ein Zentrum für alle Generationen Osternienburger Land hofft auf Fördermittel für Millionenprojekt in alter Grundschule

Kleinpaschleben - Ein Familienzentrum. Mit Räumen für Kinder, Jugendliche und Senioren. Mit Sporthalle für Bewegungsprojekte. Mit großem Außengelände für gemeinsame Veranstaltungen. Mit Blühwiese für Aktionen zum Umweltschutz. Alles generationsübergreifend. Das könnte aus der ehemaligen Grundschule in Kleinpaschleben werden. Vorausgesetzt, das Osternienburger Land bekommt das Projekt auch gefördert.
„Wenn wir gar kein Geld kriegen, werden wir das nicht stemmen können“, sagte Jeanette Streuber, Fachbereichsleiterin für zentrale Dienste und Soziales der Verwaltung der Gemeinde, am Montag im Sozialausschuss. Das Gremium diskutierte einmal mehr darüber, wie es mit dem Gebäude in der Zabitzer Straße weitergehen könnte.
Seit 2016 hat Kleinpaschleben keine Grundschule mehr. Die Kinder gehen in Wulfen zur Schule. Das Gebäude steht zum Großteil leer. Seit Jahren kämpft Ortsbürgermeisterin Irene Witzki darum, dass das nicht so bleibt - und bekommt dabei Unterstützung von Verwaltung und Gemeinderat. Doch der Weg hin zu einem Familienzentrum mit einer vielseitigen Nutzung ist holprig. Vor allem die Absage der Ärztin versetzte dem Projekt einen Rückschlag.

Die Gemeinde hält dennoch an ihren Plänen fest, aus der ehemaligen Grundschule ein Familienzentrum zu machen. Hier sollen - neben den Hortkindern, die bereits das Gebäude nutzen - die Kinder der Tagesstätten aus Klein- und Großpaschleben unterkommen, außerdem mehrere Vereine. Mit Kooperationspartnern sollen Angebote wie Rückbildungskurse und Krabbelgruppen sowie Fremdsprachen- und Musikschulunterricht gemacht werden. Ein zentraler Anlaufpunkt soll entstehen.
Das Gebäude muss dafür umgebaut und renoviert werden, was teurer wird als gedacht. Das Architekturbüro Zein aus Aken rechnet mit rund 4,5 Millionen Euro. Hinzu kämen rund 700.000 Euro für weitere Arbeiten. Eine gewaltige Summe für eine Gemeinde, die seit Jahren einen harten Sparkurs fahren muss. „Das ist eine riesige Belastung für die nächsten Jahre, wenn die Förderung nicht groß ist“, sagte Erich Reichert, Vorsitzender der CDU-Fraktion.
Die Gemeinde hofft, das Projekt über das Förderprogramm „Richtlinie Sachsen-Anhalt Revier 2038“ gefördert zu bekommen. Die Förderquote beträgt 90 Prozent. Der Steuerkreis „Strukturwandel“ für Anhalt-Bitterfeld stufte das Projekt als förderwürdig ein und setzte es auf die Nachrückerliste. „Wir mussten in einigen Punkten nacharbeiten“, erklärte Jeanette Streuber. Die Projektskizze wurde ausgefeilt. Herausgekommen ist ein Projekt, das in dieser Form einmalig ist in der Umgebung.
„Das gesamte Gebäude wurde noch mal betrachtet“, sagte Architekt René Zein. „Jetzt wurden auch Flächen mit reingerechnet, die vorher nicht betrachtet wurden.“ (mz)