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Verstärkung für die Feuerwehr Nach siebenwöchigem Grundlehrgang - Zehn neue Kameraden für die Wehren der Region Köthen

Von Karl Ebert 04.07.2021, 09:00
Zehn Kameraden der Feuerwehren Köthen und Südliches Anhalt haben am letzten Wochenende ihren Grundlehrgang erfolgreich beendet.
Zehn Kameraden der Feuerwehren Köthen und Südliches Anhalt haben am letzten Wochenende ihren Grundlehrgang erfolgreich beendet. Foto: feuerwehr

Köthen/MZ - In einem Drehbuch für einen spannenden Film über dramatische Feuerwehreinsätze hätte es nicht besser stehen können. Zehn Feuerwehrleute absolvieren im Ausbildungszentrum die letzten Stunden ihres Grundlehrganges. Gerade haben sie erfahren, dass sie die Prüfungen bestanden haben, räumen auf und sind in freudiger Erwartung, ihre Alarmierungsgeräte übergeben zu bekommen.

Just in jenem Moment, als sie diese in ihren Taschen verstauen und sich auf den Grillnachmittag freuen, schlagen die Geräte an. Alarm! Die Brandmeldeanlage in einem Einkaufscenter in Köthen hat ausgelöst. In solchen Fällen wird das Großaufgebot alarmiert. Also müssen die Neuen gleich mit raus.

Das gibt es doch nicht, denken sich einige von ihnen. Hoffentlich ist das nicht so schlimm. Alles geht blitzschnell und in wenigen Sekunden sind die Fahrzeuge auch am Einsatzort. Doch dort gibt es zum Glück Entwarnung. Es war ein Fehlalarm. Zurück im Depot kann nun doch noch der Grillnachmittag als Abschluss des Lehrganges steigen.

Seit mehr als einem Jahr hat die Feuerwehr Köthen wieder einen Grundlehrgang zum Abschluss gebracht. Überall bei den Wehren im Altkreis wird Personal händeringend gesucht. Und so behalten die Männer aus der Bachstadt auch immer den Blick über den berühmten Tellerrand, sprich die Stadtgrenzen hinaus. Zwei Kameraden kamen von der eigenen Jugendfeuerwehr, je drei aus Merzien und Dohndorf und zwei - Blick über den Tellerrand - aus der Stadt Südliches Anhalt.

„Es waren zu 90 Prozent Quereinsteiger. Der Altersschnitt lag bei 30 Jahren. Es war ein sehr angenehmer Lehrgang mit einem Niveau, wie wir es seit langem nicht mehr hatten. Die schlechteste Note, wenn man das überhaupt so bezeichnen will, war eine Zwei“, sagt Ausbilder Yves Kluge.

Auch den Teilnehmern hat es gefallen. „Ich hatte schon immer Interesse, in der Feuerwehr mitzumachen. Dann habe ich mir einen Einsatz unserer Ortswehr in Merzien angesehen. Als sie mich gefragt haben, ob ich nicht den Grundlehrgang mitmachen wolle, habe ich zugesagt“, sagt Stefan Führer. „Es war sehr interessant, die Anforderungen sind zu schaffen. Es hat auch viel Spaß gemacht.“

An sieben Wochenenden - immer am Freitagabend und am Sonnabend - haben die Neuen seit dem 7. Mai in rund 70 Ausbildungsstunden ihr grundlegendes Rüstzeug erhalten. „Geltende Gesetze, Unfallverhütung, Erste Hilfe, vom Schlauchrollen bis zum Löschangriff war alles dabei“, gibt Heiko Schmidt, der Stadtwehrleiter von Köthen einen Einblick in den Ausbildungsinhalt. „Mindestens fünf verschiedene Knoten müssen sie außerdem können.“

Die zeitliche Unterteilung in theoretische und praktische Ausbildung hielt sich die Waage. „Wir haben auf Abwechslung geachtet, einem theoretischen Block folgte immer gleich der praktische, damit das gerade Gelernte auch schnell haften bleibt“, erläutert Kluge den Ablauf der Ausbildung. Am Ende stehen dann gleich drei Prüfungsblöcke: ein theoretischer, ein praktischer und ein Abschlussgespräch, in dem die Ausbilder noch einmal querbeet Fragen stellen, um sicher zu sein, dass sich die neuen Kameraden viel gemerkt haben und auf sie in den Einsätzen Verlass ist.

Der Dank von Schmidt und Kluge gilt auch allen Führungskräften, die den Lehrgang abgesichert haben, sowie den alteingesessenen Kameraden, die für die Verpflegung der Neuen während der Ausbildung gesorgt haben. „Die haben zum Frühstück frisch belegte Brötchen vorbereitet, Mittagessen gekocht und manchmal auch Leckeres auf dem Grill zubereitet“, erzählt Schmidt.