Medizin in Köthen Medizin in Köthen: Helios Klinik hat zweites Herzlabor

Köthen - Die Helios Klinik Köthen verfügt jetzt über ein zweites hochmodernes Herzkatheterlabor. Nachdem bereits im November 2014 ein neues derartiges Labor eingerichtet wurde, erfolgte nun der Austausch des älteren Herzkathetermessplatzes durch einen neuen. Dafür investierte die Klinik rund 660.000 Euro aus Eigenmitteln, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Das neue Herzkatheterlabor bietet eine deutlich verbesserte Prozess- und Bildqualität, was die Sicherheit bei Eingriffen deutlich erhöht und Risiken minimiert. Zudem ist die Strahlenbelastung um ein Vielfaches geringer“, sagt Dr. Robert R. Flieger, Chefarzt der Klinik für Kardiologie.
Das nun zweite hochmoderne Herzkatheterlabor verfüge über die neuesten medizinischen Standards und erfülle alle Kriterien eines OP-Saals. „Damit können auch sehr komplexe Eingriffe wie die Implantation spezieller 3-Kammer-Schrittmacher zur Herzschwächebehandlung oder die Wiedereröffnung seit Längerem verschlossener Koronargefäße erfolgen. Durch die Erneuerung des zweiten Herzkatheterlabors stellen wir die 24-Stunden-Versorgung akut Herzkranker nachhaltig sicher“, betonte der Kardiologe.
Jährlich rund 1.500 Eingriffe
In beiden Herzkatheterlaboren können Gefäße außerhalb des Herzens dargestellt und behandelt werden. Dies erfolgt im neu gegründeten Gefäßzentrum durch Oberarzt Dr. Christoph Köhler, der als interventioneller Angiologe die Anlage ebenfalls nutzen wird. Dadurch erweitere die Helios Klinik Köthen die Möglichkeiten kardiovaskulärer Gefäßmedizin nochmals erheblich.
Im Köthener Krankenhaus werden jährlich rund 1.500 Eingriffe im Herzkatheterlabor durchgeführt und mehr als 150 Herzschrittmacher sowie Defibrillatoren implantiert. Mit dem zweiten Herzkatheterlabor könne die Klinik ihrem Anspruch „als allzeit bereiter Akutversorger umfassend Rechnung tragen“, äußerte Klinikgeschäftsführerin Christine Lipp.
Herzkreislauferkrankungen stellen in Deutschland nach wie vor die häufigste Todesursache dar. Allein an Kranzgefäßverengung leiden hier mehr als 1,5 Millionen Patienten.
Gerade in Sachsen-Anhalt sind besonders viele Menschen von einer Herzerkrankung betroffen, wie eine Studie von Andreas Stang, Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, belegt. Allein im Jahr 2013 war die Zahl der Herzinfarkt-Toten in Sachsen-Anhalt um 46 Prozent höher als der Bundesdurchschnitt. (mz)