Ludwigsgymnasium Ludwigsgymnasium: Neue Kindertanzrevue: "Schneeweißchen und Rosenrot" wird aufgeführt

Köthen - Die letzte Unterrichtsstunde am Ludwigsgymnasium ist für diesen Tag vorbei. Wie ein Schwarm strömen die Schüler zu den Ausgängen. Kurz darauf ist es ganz still auf dem Schulhof. Jetzt ist die Zeit für die Waldgeister, Spinnen, Kobolde, Pilze, Pfauen und Glühwürmchen gekommen, die sich alle im Mehrzweckraum einfinden.
Seit November wird für die neue Kindertanzrevue geprobt
Seit November 2017 wird hier für die neue Kindertanzrevue geprobt. Die märchenhaften Gestalten sind daher auch keine Fabelwesen, die aus der benachbarten Fasanerie auf das Schulgelände eingefallen sind, sondern Kinder und Jugendliche der Tanzgruppe des Ludwigsgymnasiums Köthen.
Sie alle wollen ihr Publikum auf der Bühne mit dem Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ verzaubern. Das bedeutet für die kommenden Monate hartes Training und viel Üben.
Tanzen war damals auch Bestandteil im Sportunterricht
Im vergangenen Jahr hatte die Tanzgruppe ein besonderes Jubiläum. Ein viertel Jahrhundert ist seit dem ersten Training vergangen und seit 25 Jahren ist Ute Schröder die Leiterin und mit Leib und Seele dabei. Die Lehrerin für Sport und Deutsch erinnert sich, dass sie damals im Sportunterricht einige Stunden auch einen Tanz mit den Schülern einstudiert hatte.
„Als das Projekt beendet war, kamen einige Schülerinnen zu mir und wollten weiter machen“, erzählt sie.
Insgesamt 80 Mitwirkende warten hinter der Bühne auf ihren Auftritt
Schröder fand das keine schlechte Idee und damit war es die Geburtsstunde der Tanzgruppe. „Dass daraus mal 25 Jahre werden, habe ich nie gedacht“, sagt die Köthenerin.
Jetzt steht sie hinter der Bühne des Veranstaltungszentrums und es bleiben keine 20 Minuten mehr, bevor der Vorhang aufgehen wird. Es herrscht jede Menge Trubel auf den Fluren und in den Garderoben. Insgesamt 80 Mitwirkende vom Kindergartenalter bis zur zwölften Klasse warten auf ihren Auftritt.
Vorbereitungen für das Stück beginnen schon Monate vor der ersten Probe
Letzte Absprachen über Sprechfunk mit den Ton- und Lichttechnikern, ein schwarzer Body ist verschwunden, ein Röckchen hat einen Riss und muss geflickt werden, Rosenrot wird gesucht. „Ohne meine vielen fleißigen Helfer würde ich das gar nicht schaffen“, sagt Schröder dankbar.
Schon Monate vor der ersten Probe hat sie das Märchen zigmal gelesen, Bilder formen sich im Kopf, passende Musikstücke werden gesucht, erste Choreographien entstehen und Texte werden geschrieben.
Tanzgruppenleiterin wird umfangreich von den Eltern unterstützt
Auch bei den umfangreichen Vorarbeiten kann sich die Tanzgruppenleiterin auf die Hilfe der Eltern verlassen, die sich um die Kostüme kümmern, Gabi Krenz (Gabis Schneiderei) steuert einen großen Teil aus ihrem Fundus bei. Kunstmaler Steffen Rogge malte auf riesigen Stoffflächen die märchenhaften Kulissen.
Tochter Sally Schröder bearbeitet die Musikstücke und ihre Lehrerkollegin Astrid Lux kümmert sich ebenfalls schon seit vielen Jahren um die Programmtexte.
Oberzwerg freut sich, das Publikum in eine andere Welt entführen zu können
Während unten im Flur hinter der Bühne schon die Kleinsten in ihren Kostümen für die Eröffnungsszene parat stehen, macht sich eine Etage darüber gerade „das Böse“ fertig für seinen Auftritt. Der gemeine Oberzwerg wird gespielt von Chris Schönburg.
Der ist mit einer Größe von 1,78 Metern genau genommen nun wirklich kein Zwerg, hat die Rolle aber sofort zugesagt. Während alle schon voll kostümiert auf ihren Auftritt warten, befestigt Chris noch vor dem großen Spiegel den Zwergenbart in seinem Gesicht. So richtiges Lampenfieber hat er nicht, er freut sich riesig darauf, das Publikum in eine andere Welt entführen zu können
Märchen geht am Ende gut aus
Inzwischen ist das Licht im ausverkauften Zuschauerraum erloschen. Die Scheinwerfer erhellen die Bühne. Es ist Frühling und die Kindergartentanzgruppen springen, hüpfen und tanzen als Häschen, Springflöhe oder Marienkäfer über die Bühnenbretter.
Noch ist in der Waldkulisse für Schneeweißchen und Rosenrot alles in Ordnung. Aber es wäre ja kein Märchen, wenn es da nicht noch die andere Seite gäbe und diese wartet wie wir wissen nur auf ihren Auftritt, eine Etage höher. Es wäre aber auch kein Märchen, wenn es nicht ein gutes Ende nehmen würde. (mz)