Landratswahl 2021 Landratswahl 2021 in Anhalt-Bitterfeld: CDU-Kandidaten Böddeker und Grabner haben ihre Programme vorgestellt

Köthen - Sie mussten gute eineinhalb Stunden warten, ehe sie an der Reihe waren. Vizelandrat Bernhard Böddeker und der Bürgermeister von Sandersdorf-Brehna, Andy Grabner, bewerben sich aus den Reihen der CDU 2021 um die Nachfolge ihres Parteikollegen Uwe Schulze als Landrat. Zur Zeit sind sie auf Tour durch die Ortsverbände.
Den Köthener Mitgliedern wollten sie sich eigentlich am Freitagabend im Veranstaltungszentrum vorstellen. Doch Corona hat das verhindert und so geschah alles digital via Zoom und Youtube. Wer allerdings amerikanische Verhältnisse und einen verbalen Schlagabtausch a la Donald Trump und Joe Biden erwartet hatte, wurde enttäuscht. Bei der CDU geht es schließlich gesittet zu. Beide Kandidaten sprachen zu ihren Programmen. Dabei kam Gemeinsames zutage, aber sie setzen auch viele unterschiedliche Schwerpunkte.
„Die Leute müssen reibungslos mit Bus und Bahn zur Arbeit kommen. Und das klappt so noch nicht“, sagte Böddeker
Die Entwicklung der Wirtschaft und die Schaffung neuer Gewerbegebiete steht bei beiden Bewerbern weit oben auf der Tagesordnung. Dass Böddeker die Entwicklung der Kulturlandschaft weiter voranbringen und gern das Schloss in Köthen sanieren möchte, ist für einen aus dem Altkreis Köthen stammenden Bewerber auch nicht unbedingt überraschend.
Doch der 56-Jährige blickt auch auf das Land, wenn er davon redet, das „Trafo-Projekt“ in der Region noch bekannter machen zu wollen und dem trägen Öffentlichen Personennahverkehr auf die Sprünge helfen zu wollen. „Die Leute müssen reibungslos mit Bus und Bahn zur Arbeit kommen. Und das klappt so noch nicht“, sagte Böddeker und fasste noch ein heikles Thema an.
„Jährlich 3,2 Millionen Euro fürs Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen haben wir nicht.“ Er habe nichts gegen die Erhaltung auch mit Frauenklinik, aber bitte durch Quersubventionierung im eigenen Haus und „in Kooperation mit einem anderen Krankenhaus, wobei mir hier zuerst die Helios-Klinik Köthen vorschwebt“.
Grabner benennt Familien- und Kinderfreundlichkeit als Steckenpferd
Grabner benannte nach der Wirtschaftsförderung vor allem die „Familien- und Kinderfreundlichkeit als mein Steckenpferd“. Familien, Leben, Freizeit, Kultur und Ehrenamt vor allem auch im Sport stehen bei ihm weit oben auf der Agenda. „Ich will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiterentwickeln“, erklärte der 46-Jährige.
Bedarfsgerechte Ganztagsschulen, eine Vorschule für Kindergartenkinder in Kooperation mit anderen Schulformen sowie die bessere Vernetzung von Städten und Gemeinden sowie Kommunen und Landkreis waren weitere Punkte seines Programms. „Und ich werde mich für die noch bessere regionale Vermarktung unserer landwirtschaftlichen Produkte einsetzen“, sagte Grabner.
Die für den 13. November geplante öffentliche Wahl des CDU-Landratskandidaten wurde abgesagt
Es waren viele gute Ansätze zu hören. Leider hatten die beiden Kandidaten nicht so viel Zeit wie ihre Vorredner, die dem Bundestagsbewerber Frank Wyszkowski ihre Wünsche mitgegeben hatten.
Während der Übertragung verkündete der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Georg Heeg die Entscheidung des CDU-Kreisverbandes, die für den 13. November geplante öffentliche Wahl des CDU-Landratskandidaten abzusagen. (mz)