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Kulturförderung für Köthen Kulturförderung für Köthen: Zusammenarbeit mit Vereinen, Künstlern und Initiativen

Von Frank Jungbluth 11.12.2019, 10:38
Das Schloss Köthen.
Das Schloss Köthen. Ute Nicklisch

Köthen - Zehn Gebäude, die prägend sind für die Innenstadt, drei Denkmäler, die an herausragende Persönlichkeiten der Stadt erinnern - das ist das Schlossensemble, dem der Köthener Schlossbund mit viel Geld von Bund, Land und Stadt neues und vor allem vielseitiges Leben einhauchen will. Die Nachricht, die zu Beginn dieser Woche aus Berlin eingetroffen ist, könnte ein neues Kapitel in der Stadtentwicklung der vergangenen Jahrhunderte eröffnen.

Die Kulturstiftung des Bundes gibt in den vier Jahren von 2020 bis 2023 insgesamt 1,25 Millionen Euro für die überzeugende Idee, das Schloss und das es umgebende Areal als Schlüssel zur Region neu zu gestalten, mit Leben zu füllen. Trafo, Modelle für Kultur im Wandel, heißt das Förderprogramm, aus dem für Köthen viel Geld fließt.

Weil das Land Sachsen-Anhalt für die vier Projektjahre 160.000 Euro drauflegt, die Stadt gibt noch einmal knapp 80.000 Euro, das meiste davon für Personalkosten, haben die Protagonisten vom Köthener Schlossbund nicht weniger als 330.000 Euro für jedes der vier Jahre, um die Ideen, mit denen man die Jury in Berlin und den Stiftungsrat überzeugt hat, Wirklichkeit werden zu lassen. Die gesamte Kulturszene der Stadt wird daran mitarbeiten.

Initiativen, Vereine, Künstler und Kulturschaffende sollen zusammengebracht werden

Für die Professorin Dr. Uta Seebald-Heeg, Sprecherin der Kulturinitiative „Köthen 17_23“, die sich 2018 gegründet hat, um den Blickwechsel aufs Schlossareal und seine Nutzung mitzugestalten, ist die Zusage aus Berlin ein „Glücksfall für uns alle“.

Christiane Friedrich, seit Beginn dieses Jahres Geschäftsführerin der Kultur- und Marketing-Gesellschaft (KKM), wertet den Zuschlag für Köthen aus der Förderschatulle der Kulturstiftung „als Geschenk. Das wird die Begeisterung, die ohnehin schon groß ist, noch weiter steigern“, ist sie überzeugt. Das ist der Plan.

Seit der Gründung der Kulturinitiative Köthen 17_23 in den winterlichen Tagen des Januar 2017 war ein Antrieb für Kulturbegeisterte in der Stadt, wie man die vielen Initiativen, Vereine, Künstler und Kulturschaffenden zusammenbringen und für ein neues Miteinander begeistern könnte.

Das Dürerbundhaus wünschen sich viele Vereine als festen Treffpunkt und Veranstaltungsort

Es war ein langer Weg, wie sich Uta Seebald-Heeg erinnert. Als Folkert Uhde, Chef der Bach-Festtage, eines Tages die Idee ins Spiel brachte, man könne sich für die Trafo-Förderung bewerben, da begann ein Prozess, der das Ziel hatte, den großen Wurf zu wagen. „Ich erinnere mich gut, wie oft wir auch die Politik überzeugen mussten, dass es bei der Förderung nicht nur um ein konkretes Projekt, sondern um einen Prozess geht“, sagt sie.

Das klang offenbar für manchen zu abstrakt, inzwischen aber gibt es kaum mehr Skeptiker, sondern viele Überzeugte. Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD) und Landrat Uwe Schulze (CDU) wurden schnell enge Wegbegleiter hin zum Ziel, in Köthen eine neue Kulturszene zu etablieren, in der auch Vereine und ebenso Sportvereine im Bunde vieler sind.

Da wäre zum Beispiel das Dürerbundhaus, das sich viele Vereine als festen Treffpunkt und Veranstaltungsort wünschen, wie man bei der Kulturinitiative weiß, und da ist der Wunsch, der alle eint: Köthen möge mehr in den regionalen Mittelpunkt rücken und viele Menschen auch von außerhalb für die Stadt interessieren und im besten Fall begeistern. „Es geht nicht nur um die Stadt, auch um den Kreis, die gesamte Region“, wie Christiane Friedrich betont. (mz)