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Köthener Sparte "Am Stadion"  Köthener Sparte "Am Stadion" : Neuer Vorsitzender sieht positiven Trend

Von Susann Salzmann 02.07.2018, 09:39
Seit März ist René Brummunt Vorsitzender der Sparte „Am Stadion“ in Köthen.
Seit März ist René Brummunt Vorsitzender der Sparte „Am Stadion“ in Köthen. Susann Salzmann

Köthen - René Brummunt könnte in den Sommermonaten eigentlich auf den Besuch in Einkaufshäusern verzichten. Seine rund 400 Quadratmeter große Parzelle in der Kleingartenanlage „Am Stadion“ in Köthen hält nämlich alles vor, was er zur gesunden Ernährung benötigt. Und wenn es neben der fast täglichen Gartenarbeit etwas Erholung sein soll? Auch dann ist seine Parzelle der erste Anlaufpunkt.

Die Sonnenblume hinter seinem Zaun - sie ist fast so groß wie der 50-Jährige selbst - lacht ihn schon von Weitem an. Beim Herantreten werfen ihm auch die rosa leuchtenden Rosen verführerische Blicke zu. Kurzum: Sein Kleingarten hält die persönlichen Zufriedenheitsgaranten vor: frische Lebensmittel - gedüngt und gespritzt nach eigenem Gutdünken, Sitzflächen für den Blick ins Grüne wie auch einen Pool zum Erfrischen. Das Kleinod ist zum persönlichen, paradiesischen Ausflugsort für den Städter geworden.

Parzelle in Köthen von der Oma übernommen

Seit Kindesalter kennt er die Parzelle bereits. Damals wurde sie noch durch die Großeltern bewirtschaftet. Später hat er sie schließlich von seiner Oma übernommen. Dies ging mit dem Eintritt in den Kleingartenverein einher. Das war vor 14 Jahren, also 2004.

Den gärtnerischen Daumen habe er nicht vererbt bekommen, meint er lachend. Seine Motivation, trotzdem ein blühendes und gedeihendes Idyll aufzubauen, habe dies nicht getrübt. Im Gegenteil. Dass nicht alles auf Anhieb gelang, war vielmehr ein Ansporn. Heute ist er Feuer und Flamme fürs Gärtnern - und genau diese Motivation möchte der seit März amtierende Vorsitzende der Sparte an seine 82 Mitglieder und natürlich auch an neue Kleingärtner weitergeben.

Köthener Anlage „Am Stadion“ verfügt über insgesamt 87 Parzellen

Über insgesamt 87 Parzellen verfügt die zentral gelegene Anlage, die aus Köthen nicht wegzudenken ist. Erklärtes Ziel ist eine 100-prozentige Auslastung. Die Zeichen dafür stehen gut. Denn die Tendenz, dass die Kleingärten bei Familien, „die nicht nur feiern, sondern auch wirklich anbauen wollen“, beliebter werden, zeigt sich.

Drei neue Parzellenmitglieder hat die Sparte - eine gute Entwicklung, die der neue Vorsitzende weiter anschieben möchte. Die derzeit noch zu vergebenden Parzellen werden durch Ehrenamtliche regelmäßig gemäht. Brummunt geht aber noch weiter: „Wir wollen sie für Interessenten attraktiver gestalten“, erzählt er. Im Fokus stünden dabei vor allem die Lauben, die nicht immer den besten Eindruck hinterließen.

Lauben sollen aufgewertet werden

In - ebenfalls ehrenamtlichen - Arbeitseinsätzen sollen sie aufgewertet werden, indem beispielsweise undichte Dächer erneuert würden und zum Teil auch hier und da die Fassade ausgebessert werde. Dabei stets im Bewusstsein: Einer allein schafft das nicht. Der Vorsitzende setzt auf die Gemeinschaft - und die sei „Am Stadion“ stark ausgeprägt.

Wer sich mit Kleingärten auskennt, weiß auch um die bestehende Drittelteilung einer Parzelle: Laut Bundeskleingartengesetz dürfen demnach etwa ein Drittel der Fläche für die Laube, ein Drittel für den Anbau und ein Drittel als Rasen genutzt werden. Daran halte man sich nicht strengstens, meint Brummunt. Natürlich achte man auf die Einhaltung bestimmter Regeln, aber „wir messen bei unseren zweimal jährlich stattfindenden Rundgängen auch nicht mit dem Zollstock nach“, will der gelernte Schlosser potenziellen Interessenten keine Angst machen.

Gartentipps zu Baumschnitt und Pflanzfolge

Das Credo des Hausmeisters lautet: „Der Garten muss einen gärtnerischen Eindruck vermitteln.“ Damit es mit diesem auch beim Vorsitzenden selbst hinhaut, ist es ganz nützlich, dass der Ehrenvorsitzende Walter Wagner (seines Zeichens über 40 Jahre Spartenchef) seine Parzelle gleich nebenan hat. Von ihm bekomme er regelmäßig Gartentipps zu Baumschnitt und Pflanzfolge. Sein Wissen gibt er stolz weiter: „Fitwasser hilft gegen Schmechfliegen und Blattläuse. Und Kartoffelkäfer werden abgelesen“, meint der selbst ernannte Kleingarten-Bio-Bauer. (mz)