Köthen Köthen: Unbekannte Substanz landet auf Wiese
Köthen/MZ. - Unbekannte haben am Elsdorfer Weg am Rande Köthens eine bisher nicht identifizierte Substanz entsorgt. Das macht die Anwohner wütend und auch besorgt. "Meine Frau hat das entdeckt", sagt Rüdiger Hoppe. Er zeigt die Stelle, an der die Umweltsünder etwas entsorgt haben, das lehmfarbig ist und ursprünglich von flüssiger Konsistenz gewesen sein muss.
Die Sonne hat die Substanz zu einer festen Masse eintrocknen lassen. Unzählige Ameisen kriechen herum, viele von ihnen kleben tot an der Oberfläche. Eine breite Reifenspur - von einem schweren Lkw, möglicherweise mit einem Tank - zieht sich von der schmalen Zufahrt, die die Fahrbahn des Elsdorfer Wegs mit dem Grundstück Hoppes verbindet, etwa 20 Meter weit durch das hohe Gras. Von hier sind die Übeltäter gekommen, kippten oder pumpten das Zeug ab und suchten wieder das Weite.
"Das Gelände gehört der Bahn", sagt Hoppe. "Wir dürfen die Zufahrt aber nutzen." Damit keine Unbefugten hierher gelangen - früher sei das oft der Fall gewesen - versperrt eine Schranke die Zufahrt vom Elsdorfer Weg. Sie ist mit einem Schloss gesichert, welches unbeschädigt blieb. Die unbekannten Umweltsünder drehten einfach eine Schraube, die die andere Seite der Schranke fixiert, heraus, nahmen die schwere Schranke ab und konnten so aufs Gelände fahren. Zum Schluss schraubten sie die Schranke wieder an.
Rüdiger Hoppes Haus steht unweit von der Stelle. Der Köthener, der seit 13 Jahren am Elsdorfer Weg lebt, hat vor kurzem einen Brunnen gegraben. Daraus will die Familie Trinkwasser fördern. "Die Wasseranalysen wurden schon gemacht, eine Genehmigung ist beantragt", sagt Hoppe.
Nun befürchtet der Köthener, dass die unbekannte Substanz giftig sein und das Grundwasser verseuchen könnte. "Warum haben die sich sonst so viel Aufwand gemacht, wenn sie das Zeug viel einfacher irgendwo anders in die Natur hätten kippen können?", fragt Hoppe. Deshalb hat er sofort die Leitstelle des Landkreises angerufen und die Mitteldeutsche Zeitung informiert.
Wie bei der Landkreisverwaltung zu erfahren war, wird sich das zuständige Fachamt um die Angelegenheit kümmern.