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Köthen Köthen: Mit dem Rad auf Streife

Von Katrin Noack 11.05.2012, 16:35

Köthen/MZ. - Schnell aufs Rad gestiegen und durch den Park der Polizei davongebraust. Manch ein Dieb oder Verkehrssünder in Köthen, der sich mit einer Flucht per Drahtesel schon in Sicherheit wähnte, dem droht vielleicht dieser Tage eine böse Überraschung. Denn die beiden Streifenpolizisten Torsten Stasche und Guido Melzer, die sogenannten Kontaktbereichsbeamten des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld im Stadtgebiet von Köthen, haben auf das Fahrrad umgesattelt. Seit Mittwoch sind die beiden Beamten, die bisher vor allem zu Fuß patrouillierten, in Uniform auf ihren schwarzen Trekkingrädern in der Stadt unterwegs.

"Die Kollegen sind schneller, als wenn sie nur zu Fuß unterwegs wären", begründete Polizeisprecher Hans-Peter Klimmek den Einsatz einer Fahrradstreife. So sei die Präsenz der Polizei in der Stadt besser gewährleistet. Das gelte vor allem für Bereiche, die die Streifenwagen nicht gut erreichen können, wie etwa die Fasanerie, der Ziethebusch oder der Friedenspark.

Aber auch in der Fußgängerzone soll der Einsatz mit dem Rad Vorteile bringen. Hier hat die Polizei zwar Wegerecht, darf also die Straße befahren, aber "sie dürfen dabei keine Leute gefährden", erklärte Polizeisprecherin Anke Strobel. Bei einem Ladendiebstahl zu den Geschäftszeiten beispielsweise in der belebten Schalaunischen Straße, können die Beamten mit dem Rad deutlich schneller die Verfolgung aufnehmen, als die Kollegen im Streifenwagen. Zudem sollen sie dort auch die unerlaubte Radfahrerei unterbinden.

Die Polizisten der Fahrradstreife sind dabei ebenso gut ausgestattet wie die Kollegen im Polizeiwagen und übernehmen alle Aufgaben des Streifendienstes: Sie sichern Tatorte, nehmen Unfälle auf, gehen Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Und wenn es erforderlich werde, radeln sie dann sogar bis in die weiter entfernten Ortsteile wie etwa Dohndorf, versichern die beiden Beamten. In einem Koffer auf dem Gepäckträger transportieren sie ihr Schreibmaterial. Auch ein Gerät für eine Alkoholkontrolle könne darin Platz finden, erklärte Polizeisprecher Klimmek. Funkgerät und Dienstwaffe tragen die Fahrradpolizisten natürlich auch am Mann.

Doch die Beamten sollen nicht nur für Sicherheit sorgen, sondern auch Ansprechpartner sein. "Der Bürger wünscht sich mehr Polizei zum Anfassen", ist Klimmek überzeugt und hofft, dass die Köthener das neue Angebot rege nutzen werden. Vom Erfolg der Fahrradstreife ist der Polizeisprecher überzeugt. "An der Goitzsche ist sie bereits seit dem vergangenen Jahr im Einsatz. Dort hat sie sich bewährt", sagt er.

Torsten Stasche und Guido Melzer indes brachen am Mittwoch mit großem Elan zu ihrer ersten Fahrradstreife auf. "Das ist schön, dabei kann ich Privates und Berufliches verbinden", sagte der sportliche Polizeibeamte, der auch in seiner Freizeit viel Rad fährt. Dann traten er und sein Kollege schon kräftig in die Pedale und radelten vom Polizeirevier in Richtung Innenstadt davon.