Besonderes Finanzierungsprojekt Köthen Krowd macht es möglich - Evangelische Grundschule erhält besondere digitale Tafeln

Köthen - Constantin und Charlotte befinden sich gerade in einer ziemlich komfortablen Lage. Was sie haben, hat keiner ihrer Freunde. Digitale Tafeln im Klassenzimmer. In der evangelischen Grundschule in Köthen gibt es jetzt zwei nagelneue sogenannte Whiteboards - finanziert über Spenden.
Andrea Habelitz ist Lehrerin an der Schule und denkt schon länger darüber nach, den Unterricht digitaler zu gestalten. Da kommt ihr die Köthen Krowd wie gerufen. Eine Plattform von Köthen Energie, über die Projekte, Themen, Ideen initiiert und schließlich unterstützt werden können. Wie Robert Schreiber, für Marketing und Vertrieb im Unternehmen zuständig, am Dienstag in der Schule erklärt, seien die digitalen Tafeln durchaus eine echte Herausforderung gewesen. Nicht wegen des Projektes, aber wegen der Summe, die sich dahinter verberge, habe man schon Bedenken gehabt. Immerhin fast 10.000 Euro braucht es. Das Geld kommt von 137 Einzelspendern.
Kurz vor Ende des zweiten Corona-Schuljahres sind die neuen Tafeln eingetroffen
Kurz vor Ende dieses zweiten Corona-Schuljahres sind die modernen Tafeln nun da und in Betrieb. Jede für eine Etage des Hauses. Ein älteres Modell, etwas kleiner als die neuen, steht ebenfalls noch zur Verfügung. „Wir tasten uns gerade an die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten heran, kratzen aber noch an der Oberfläche“, gesteht Andrea Habelitz. Demnächst sollen alle Lehrkräfte geschult werden, um die digitalen Tafeln optimal in den Unterricht integrieren zu können.
Ursprünglich ist die Idee, lediglich eine moderne Tafel anzuschaffen. Doch plötzlich gibt es die Möglichkeit, doch zwei zu kaufen. Indem man bei den technischen Möglichkeiten ein paar Abstriche macht und die Größe des Monitors etwas verringert. Andrea Habelitz ist dankbar, dass so viele Menschen über die Plattform von Köthen Energie ihren Beitrag geleistet haben. „Es ist das erste Projekt in diesem Umfang, das abgeschlossen und auch im Einsatz ist“, erinnert Robert Schreiber.
Da Köthen, wie er sagt, „relativ klein“ ist, sei es auch relativ einfach gewesen, die Plattform und damit die Projekte bekannt zu machen. Vieles sei in der Tat über Mund-zu-Mund-Propaganda geschehen, „es hat sich rumgesprochen“ - das habe gut funktioniert. Letztlich betont Robert Schreiber, hätten alle Projekte auf der Plattform unabhängig von ihrer Größe eine Berechtigung. Ob Spielgeräte, Rasendünger oder eben digitale Tafeln das Ziel der Spendenaktion darstellen.
Andrea Habelitz wäre froh gewesen, die Anschaffung hätte schon früher während der Pandemie erfolgen können. „Das hätte einiges erleichtert“, ist sie überzeugt. Man hätte zum Bespiel gemeinsam mit den Kindern in der Notbetreuung und denen, die zu Hause geblieben sind, arbeiten können. Stattdessen werden Aufgaben häufig über private Rechner geteilt. Und auch zu Zeiten, in denen die Schule normalerweise keine Rolle spiele. Doch die besondere Situation habe auch von Pädagogen verlangt, sich umzustellen und den Bedürfnissen von Eltern und Kindern noch stärker Rechnung zu tragen. Für den achtjährigen Constantin Wrobel jedenfalls steht längst fest: Seit die digitalen Tafeln genutzt werden können, „macht Schule noch mehr Spaß“. Das Vergleichen von Aufgaben sei viel einfacher - und das gefällt ihm. Auch Charlotte Töpritz, die in die dritte Klasse geht, findet die Whiteboards klasse - nicht zuletzt, weil die Tafeln in der Sonne so schön leuchten, aber nicht blenden, wenn man in den Klassenraum käme. „Es macht natürlich Spaß und ist auch gar nicht schwer“, findet die Neunjährige.
Whiteboards erweitern die digitalen Möglichkeiten an der Schule, ohne die analogen Tafeln zu ersetzen
„Wir werden trotzdem weiter mit den bewährten analogen Tafeln arbeiten“, versichert Lehrerin Andrea Habelitz. Die Whiteboards „erweitern einfach die digitalen Möglichkeiten“. Und im Zeitalter intensiver medialer Nutzungsformen sei es gar nicht so schlecht, gemeinsam mit den Mädchen und Jungen in der Schule Vor- und Nachteile von Online-Angeboten zu betrachten; „hier können wir das gut kontrollieren“, betont sie.
„Wir hoffen, dass die Kinder die Tafeln spielerisch erkunden und alle Möglichkeiten nutzen“, erklärt Robert Schreiber. Und freut sich, dass Constantin und Charlotte bereits Feuer und Flamme sind.