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Katholische Gemeinde Katholische Gemeinde: Aken freut sich über ein altes neues Instrument

Von Sylke Hermann 22.08.2017, 10:39
Der Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde St. Konrad hat die Orgel als Geschenk der Neuapostolischen Gemeinde angenommen.
Der Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde St. Konrad hat die Orgel als Geschenk der Neuapostolischen Gemeinde angenommen. Heiko Rebsch

Aken - Als die Neuapostolische Gemeinde in Aken beschlossen hatte, ihre Kirche zu schließen, wusste man zunächst keine Antwort auf die Frage: Wohin mit der historischen Röver-Orgel?

Propst Matthias Hamann glaubt aus Erzählungen zu wissen, dass man „schon gern wollte, dass die Orgel in Aken bleibt und hier gespielt wird“. Und so beschloss der Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde St. Konrad, die Orgel als Geschenk der Neuapostolischen Gemeinde anzunehmen.

Orgel soll fachlich begutachtet werden

Hamann, damals noch nicht für Aken zuständig, ist heute froh, dass man dadurch wieder ein bespielbares Instrument für das eigene Gotteshaus zur Verfügung hat. Obwohl damit ein enormer Aufwand verbunden gewesen sei: angefangen beim Abbau in der Neuapostolischen Kirche über den Umbau bis hin zur notwendigen Teil-Renovierung.

Man habe die Orgel jedoch vorab fachlich begutachten lassen. Der Orgelsachverständige des Bistums musste entscheiden, ist sie zum Beispiel zu groß oder zu klein, um in St. Konrad wirken und vor allem erklingen zu können. Würde das Geschenk hier her passen?

Es sei, schildert der Propst, durchaus ersichtlich gewesen, dass an der Orgel etwas zu tun sei. Dass Verschleißteile ersetzt werden müssten und auch eine Grundreinigung vonnöten sei.

Die alte Orgel, der Vorgänger der jetzigen, befand sich seit 1962 in der Kirche St. Konrad. Die Gemeinde hatte lange dafür gesammelt, jeden Monat circa 1.300 Mark. Anfangs, als die Kirche geweiht wurde, gab es hier lediglich ein Harmonium.

Schließlich, als man das Geld zusammen hatte, wurde eine Orgel auf der Empore hinter einer durchsichtigen Holzverkleidung eingebaut. Der Spieltisch stand frei und befand sich um 90 Grad gedreht direkt dahinter. Dadurch jedoch wurde das runde Fenster, das den Bruder Konrad und den Heiligen Mauritius als Bistumspatron zeigt, fast vollständig verdeckt.

Weihung der Orgel ist am 24. September

Die einstige Orgel, heißt es, habe den Raum mit einem neobarocken Klang versehen. Doch mit der Zeit traten immer häufiger Störungen auf. Motten hätten sich eingenistet und die Befilzungen mehr und mehr zerstört. Die permanente Feuchtigkeit im Kirchenraum, eine Folge des Hochwassers von 2013, setzte dem Instrument ebenfalls zu.

Nur mit einem enormen finanziellen Aufwand hätte man das bestehende Instrument sanieren können. Doch davon, sagt der Propst, habe man Abstand genommen. Und stattdessen rund 70.000 Euro in die neue alte Orgel gesteckt, die nunmehr hinter dem Altarraum steht. (mz)

Am 24. September 2017, zum 80. Kirchweihjubiläum von St. Konrad, wird die Orgel feierlich geweiht.