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Projekt vorgestellt „In Köthen“: So soll die gemeinsame Online-Plattform der Händler und Unternehmer aufgebaut sein

Werbegemeinschaften stellen neue gemeinsame Online-Plattform der Köthener Händler und Unternehmen im Veranstaltungszentrum vor.

Von Sylke Hermann Aktualisiert: 09.11.2021, 13:19
Wie lassen sich Händler und Unternehmen in Köthen besser vernetzen?
Wie lassen sich Händler und Unternehmen in Köthen besser vernetzen? (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Köthen/MZ - „Ich“, ruft Jeanette Wecke aus der letzten Reihe. Sie ist dabei, als Georg Heeg in die Runde fragt, wer sich vorstellen könnte, auf einer neuen gemeinsamen Plattform der Köthener Gewerbetreibenden zu werben. „Wir verkaufen zwar nichts, aber ich finde es gut, dass sich alle vernetzen“, sagt die Geschäftsführerin des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes in Köthen.

Einige Arme gehen an diesem Abend hoch. Zustimmung für die Pläne der beiden Werbegemeinschaften in Köthen. Sie sind dabei, ein Projekt zu starten, das dem Kunden helfen soll, Produkte und Leistungen in Köthen zu finden - und nicht irgendwo auf der Welt. Für Oberbürgermeister Bernd Hauschild eine Idee mit Mehrwert für seine Stadt: „Der Kunde kauft in Köthen, das Geld bleibt in Köthen und die Innenstadt steht nicht leer.“

Unter „in-koethen.de“ sollen die Händler der Stadt künftig gefunden werden

An diesem Freitagabend im Anna-Magdalena-Bach-Saal des Veranstaltungszentrums Schloss Köthen sind die in der Stadt ansässigen Händler und Unternehmen eingeladen, sich über das neue Angebot zu informieren. Ein Projekt, das man demnächst unter der Adresse in-koethen.de finden wird, voraussichtlich mit und ohne Bindestrich. Dahinter programmiert die Firma von Georg Heeg eine zweite Seite, die passwortgeschützt und den Mitwirkenden vorbehalten ist.

Hier sollen sie ihre Daten pflegen, vor allem aktuell halten - angefangen bei der Adresse bis hin zu den Öffnungszeiten. Der Kunde, der sich auf der Köthener Seite der Gewerbetreibenden informiert, erkennt später auf den ersten Blick, welche Geschäfte bereits geöffnet haben oder demnächst öffnen. Abends genauso. Dann heißt es zum Beispiel: schließt bald.

Karin Wenger ist der Auffassung: „Ohne Internet keine Zukunft“

Karin Weniger hat schon vor einem Jahr ihr Interesse bekundet, sich an dem gemeinsamen Projekt zu beteiligen. Damals ist noch nicht an die Fördermittel des Landes zu denken, die allenfalls dazu beitragen sollen, die Plattform zum Laufen zu bringen. Danach, so die Auffassung der Initiatoren, müsse sich das Projekt alleine tragen - durch die Beiträge der Mitwirkenden.

Karin Wenger, Inhaberin des Geschäftes „Kreative Sortimente“ nahe des Halleschen Turms, ist der Auffassung: „Ohne Internet keine Zukunft.“ Es müsse aus ihrer Sicht „eine Verbindung von stationärem Handel und Online-Handel“ geben. Die neue Plattform könnte dazu führen, Lieferketten zu verkürzen, der Kunde könnte sich im Netz für die Produkte entscheiden und im Laden abholen. Für die Geschäftsfrau ideal.

Für Jana Schaller, die in der Marktstraße einen Fotoladen betreibt, ist das Angebot einfach deshalb interessant, weil man sich einem größeren Kreis an Kunden präsentieren kann.

Man bräuchte auf der Plattform auch jene Angebote, die eher selten und außergewöhnlich sind

Heiko Lehmann, Inhaber eines Reisebüros und Vorsitzender der Werbegemeinschaft Forum Hallescher Turm, ist überzeugt, dass der Kunde von dem Angebot profitieren wird. Seine Erfahrung ist, dass der Köthener oft gar nicht schätzen kann, was in seiner Stadt alles angeboten werde. Wer sich auf der Plattform letztlich präsentieren wird, hänge nach seiner Einschätzung auch vom Sortiment des jeweiligen Anbieters ab.

Sascha Greiner, der Projektkoordinator und Vorsitzender der Werbegemeinschaft für die Bachstadt Köthen, ist der Überzeugung: Man bräuchte auf der Plattform auch jene Angebote, die eher selten und außergewöhnlich sind und die man vielleicht gar nicht kennt. Nur, wenn möglichst viele mitmachen, wäre die Plattform am Ende für die Nutzer interessant, weil man im Idealfall alles finden sollte, was Köthen zu bieten hat. Die Seite will Köthen durchsuchbar machen.

„Vernetzung untereinander“ und der „Schulterschluss unter den Köthener Gewerbetreibenden“

Vor fünf Jahren, weiß „Mein Buchladen“-Inhaberin Verena Schiffner noch, habe das Projekt seine ersten Schritte gewagt. Damals noch unter anderen Prämissen, mit anderen Protagonisten. Damals sei es erst einmal um die Ideenfindung gegangen. „Es ist ein spannendes Projekt, das seine Zeit braucht“, ist sie froh, dass man nun einige Schritte weiter sei. Sie wird auf jeden Fall dabei sein, aber ihren Online-Shop behalten.

Sascha Greiner betont in seiner Präsentation ausdrücklich, dass man von der Plattform zu Online-Shops verlinken könne und genauso denjenigen Anbietern eine Präsentationsmöglichkeit verschaffe, die bisher noch nicht im Netz vertreten sind. Die „Vernetzung untereinander“ und der „Schulterschluss unter den Köthener Gewerbetreibenden“ - das imponiert Verena Schiffner an diesem Projekt: „Wir präsentieren uns gemeinsam.“

„Wir wollen alle einbeziehen und niemanden ausgrenzen“

Für die Projektverantwortlichen geht nun das Klinkenputzen weiter. Während die vorhandenen Daten bereits im „Köthener Netz“ programmiert werden, sind alle anderen aufgefordert, wie es am Freitagabend heißt, ihre Log-in-Daten anzufordern. Andernfalls werde man auch den Weg zu den Händlern und Dienstleistern finden, denn: „Wir wollen alle einbeziehen und niemanden ausgrenzen“, unterstreicht Projektkoordinator Sascha Greiner.