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Im Urlaub am liebsten in die Sonne

Von SUSANNE WEIHMANN 10.07.2009, 17:02

KÖTHEN/MZ. - Griechenland und Spanien sind sehr beliebt, berichtet Erika Beloch, Mitarbeiterin im Reisebüro "Reiseland". Reisen an die Ostsee sind da wegen der ungewissen Wetterlage wesentlich seltener gefragt. "Da höre ich oft das Argument, dass man ja nicht weiß, wie das Wetter wird", erzählt Frau Beloch.

Besonders auf Last-Minute-Angebote wird bei den Reisen in den sonnigen Süden geachtet. Theoretisch seien Buchungen von heute auf morgen noch möglich. "Wenn der Kunde da flexibel ist, kriegt er auch noch etwas Schönes", sagt Erika Beloch. Nur könne es dann sein, dass der Flug ab Frankfurt oder München geht.

Kreuzfahrt-Boom

Erika Beloch hat noch andere Beobachtungen gemacht. "Der Kreuzfahrt-Boom ist enorm da", sagt sie. Bis in das nächste, teilweise ins übernächste Jahr liegen Buchungen vor. Dabei muss man für Fahrten mit der "Aida" oder für klassische Kreuzfahrten nicht einmal so tief in die Tasche greifen. Etwa 800 Euro kostet das maritime Vergnügen. Von den älteren Kunden werden Busreisen auch immer wieder gern gebucht. Ende September steht eine Reise in die Schweiz mit Besuch einer Käserei und Tanz auf dem Programm. Da habe man schon eine richtige "Stammtruppe", die immer wieder mitkommt. Und jene dürfen sich auch das Ziel für die nächste Reise aussuchen. Am Bodensee, an der Nordsee und in Österreich war die Reisegesellschaft schon, die stets von einem Mitarbeiter aus dem Reisebüro begleitet wird.

Winterkataloge schon da

"Das Sommergeschäft ist im Prinzip gelaufen", sagt Beate Maguhn, Büro-Leiterin im Reisebüro "Stittrich-Reisen", und verweist auf die sich im Büro schon stapelnden Winterkataloge. Aber Kurzentschlossene werden auch hier noch fündig. "Zur Zeit haben wir noch einige Last-Minute-Buchungen. Aber die ersten buchen auch schon für den Winter und nutzen die Frühbucherrabatte", erzählt Beate Maguhn. Last-Minute, also Reisen, die zurückgegangen sind, sind vor allem bei jungen Leuten gefragt. Als beliebteste Reiseziele nennt die Büroleiterin die Türkei, Bulgarien und Spanien, genauer Mallorca. Für eine Woche "all inclusive" muss man mit 500 bis 600 Euro rechnen. In Deutschland sind weiterhin Ziele an der Ostsee und bei Wanderfreunden an der Mecklenburger Seenplatte gefragt. Tendenziell werde das Reiseziel immer häufiger vom Geldbeutel abhängig gemacht, gleichzeitig aber auch gezielt ausgewählt. "Heute wollen die Kunden viel Qualität für möglichst wenig Geld", sagt Frau Maguhn.

Auch das Reiseverhalten habe sich verändert. Während die Leute früher meist 14 Tage weggefahren sind, verreisen heute immer mehr Kunden zwei bis drei Mal im Jahr, dann jeweils nur ein Wochenende oder eine Woche. Wobei im Frühjahr und Herbst vornehmlich Städtereisen nach Berlin, Hamburg oder Köln gefragt sind, meist in Verbindung mit einem Musical-Besuch.

Ebenso beliebt sind Wellness-Reisen. Die würden auch gern in Form eines Gutscheins verschenkt. Und obwohl immer mehr Leute ihre Reisen im Internet buchen, schätzen doch immer noch viele die persönliche Betreuung vor Ort. "Wir haben viele Stammkunden, die immer wieder kommen, aber auch Laufkundschaft", sagt Beate Maguhn.

Radfahren an den Masuren

"Bei Familien ist die Türkei als Reiseland sehr beliebt", sind auch die Erfahrungen von Ines Stockmann aus dem "Vetter"-Reisebüro am Markt. Weiterhin stehen Mallorca, Griechenland und Bulgarien ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Köthener. Im Trend liegen im Vetter-Reisebüro Kreuzfahrten, sowohl Flusskreuzfahrten auf der Donau sowie Rhein und Mosel als auch Hochseekreuzfahrten. "Radreisen sind auch immer mehr im Kommen", erzählt Mitarbeiterin Ines Stockmann. Das Reisebüro bietet Fahrten entlang der Masuren an. Und gern werden auch die Ziele an der polnischen Ostsee gebucht. Vor allem zu Herbstbeginn nutzen viele Kunden die Schnupperangebote des Unternehmens. "In der tristen Jahreszeit fahren viele gern noch einmal eine Woche weg und lassen sich verwöhnen", erklärt Frau Stockmann. Ziel dieser Reisen ist unter anderem Kolberg.

"Türkei" und "Mallorca", zählt auch Heiko Lehmann auf, wenn man nach den Reisezielen fragt, die oft gewählt werden. Generell aber konnte er keine eindeutigen Favoriten ausmachen. "Es gibt eigentlich kein Land, das in diesem Jahr nicht so richtig geht", sagt der Inhaber des gleichnamigen Reisebüros.