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Ein neuer Treffpunkt Im Jugendclub Weißandt-Gölzau herrscht nach Corona-Pause inzwischen viel Betrieb

Leiterin Victoria Forstmaier ist glücklich über den regen Zulauf.

Von Doreen Hoyer 02.10.2021, 12:00
Sport ist ein wichtiger Teil im Konzept des neuen Jugendclubs „thebase“ in Weißandt-Gölzau.
Sport ist ein wichtiger Teil im Konzept des neuen Jugendclubs „thebase“ in Weißandt-Gölzau. (Foto: Ute Nicklisch)

Weißandt-Gölzau/MZ - Ziemlich laut geht es am Freitagnachmittag in den Räumen der ehemaligen Grundschule Weißandt-Gölzau zu. Aber laut ist gut. Laut bedeutet, dass nach der Schließung der Schule wieder Leben eingekehrt ist. Denn inzwischen hat hier der Jugendclub seine Arbeit aufgenommen.

Zu verdanken ist das Victoria Forstmaier, die hier die Zügel in der Hand hat. Sie leitet den Club, der eigentlich schon vor Monaten seine Türen für Jungen und Mädchen aus der Gegend öffnen sollte. Wegen der Pandemie aber verzögerte sich der Start, seit Mitte August herrscht nun Betrieb.

Zwanzig, manchmal 30 Jugendliche kommen hier zusammen. Der Club hat montags, mittwochs und freitags jeweils etwa von 17 bis 20 Uhr geöffnet. „Es herrscht unerwartet viel Betrieb. Das ist natürlich sehr schön“, freut sich die stellvertretende Bürgermeisterin Rita Wagner. Das sei sicher Victoria Forstmaier und ihrem Konzept zu verdanken.

Einer der beiden Jugendclubräume ist für Sport gedacht

Dazu gehört zunächst viel Bewegung. Einer der beiden Jugendclubräume ist für Sport gedacht. Die Mädchen und Jungen haben ihn bereits gestrichen, zudem stehen einige neue Fitnessgeräte dort, die die Stadt Südliches Anhalt angeschafft hat. Auf dem Boden liegen Gymnastikmatten, Spiegel sollen noch an eine der Wände kommen. Wer will, kann mit Hanteln trainieren. Auch Kurse werden angeboten, zum Beispiel Yoga.

Victoria Forstmaier
Victoria Forstmaier
(Foto: Ute Nicklisch)

Nebenan im Aufenthaltsraum gibt es eine Tischtennisplatte, Sofas und eine kleine Küche, in der die Jugendlichen sich selbst etwas kochen können, wenn sie mögen. Dann werde manchmal zusammen in größerer Runde gegessen, erzählt Victoria Forstmaier. Die gebürtige Ukrainerin lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. Sie ist studierte Sportwissenschaftlerin und Sportlehrerin, hat im Leistungssport mit Schwerpunkt Rhythmische Sportgymnastik und im Breitensport gearbeitet. Später studierte sie Betriebswirtschaftslehre.

In der Sofaecke soll es auch Kurse etwa zum Marketing geben, aber in lockerem Rahmen

Zu ihrem Konzept gehört zweitens auch der Business-Aspekt. Die Jugendlichen sollen sich zum Beispiel über Marketing Gedanken machen - angefangen beim Jugendclub selbst. Dem haben sie inzwischen den Namen „thebase“ gegeben - die Basis. Wie könnte ein Logo aussehen, wie präsentiert man Inhalte auf einer Internetseite? Solche Dinge gilt es zu klären. Die Internetseite gibt es noch nicht, sie soll aber bald unter der Adresse thebase-club.de zu finden sein.

In der Sofaecke soll es auch Kurse etwa zum Marketing geben, aber in lockerem Rahmen. „Ohne dass es wie in der Schule aussieht“, sagt Victoria Forstmaier. „Ich bin mehr als glücklich“, betont sie. Glücklich, weil die Jugendlichen auch mitziehen bei der Gestaltung des Clubs. Sei es beim Malern oder beim Ausräumen der Zimmer.

Apropos Zimmer: Mindestens zwei kleinere Räume in der ehemaligen Schule sollen für Club-Zwecke noch dazu kommen, sagt Rita Wagner. Es handele sich um das alte Sekretariat bzw. das Schulleiterzimmer, die im selben Flur liegen wie die aktuellen Clubräume. Sie würden als Umkleide und Rückzugsort gebraucht. Die Jugendlichen kommen übrigens nicht nur aus Weißandt-Gölzau selbst, sondern zum Beispiel auch aus Radegast, Görzig oder Prosigk. Manche haben von Nachbarn erfahren, dass der Club nun geöffnet hat. Manche von Freunden oder Verwandten. Und einige sagen auf Nachfrage auch, dass sie gern öfter kommen würden als drei Mal die Woche - gern jeden Tag nach der Schule.