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Hochwasserschutz Hochwasserschutz bei Aken: Zufluss der Taube in Schöpfwerksgraben entsteht für rund 430.000 Euro

Von Sylke Hermann 27.06.2018, 05:00
Die Stahlflechter haben gerade genug zu tun. Sie bauen die Bewährung für die Betonbauteile am neuen Verteilerwehr in Aken.
Die Stahlflechter haben gerade genug zu tun. Sie bauen die Bewährung für die Betonbauteile am neuen Verteilerwehr in Aken. Heiko Rebsch

Aken - In der prallen Sonne sind gerade die Stahlflechter zu Gange. Sie bauen die Bewehrung für die Betonbauteile und kommen offensichtlich gut voran. Ende Juli, so der Plan, an dem augenblicklich auch nicht gerüttelt wird, soll die komplette Stauanlage am Schöpfwerksgraben in Aken fertig sein. Ein Ersatzneubau für rund 430.000 Euro. Bezahlt über Fördermittel vom Bund und vom Land.

Ronald Günther, Flussbereichsleiter beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft in Schönebeck, erinnert an 2013. Beim Hochwasser habe das alte Verteilerwehr „wirklich den Rest gekriegt“. Spätestens da habe festgestanden, dass man etwas tun müsse. Denn für ein Eigenhochwasser der Taube, betont Günther, sei dieses Bauwerk unerlässlich.

Der Wasserstand der Taube, ein Gewässer erster Ordnung ohne direkten Zugang zur Elbe, ist vor allem für die Unterlieger, wie Günther formuliert, von Bedeutung. Für die am Fluss liegenden Orte im Osternienburger Land also, Diebzig zum Beispiel. „Die alte Stauanlage war nicht mehr standsicher und technisch verschlissen. Im Hochwasserfall“, schildert er, „hätte das zu Überschwemmungen im Unterlauf geführt.“ Sofern man das Verteilerwehr nicht hätte betreiben können. Seit April dieses Jahres wird nun am Ersatzneubau gearbeitet.

„Die Stauanlage wird geschlossen, wenn wir das Schöpfwerk Breitenhagen betreiben“

Ronald Günther: „Die Stauanlage wird geschlossen, wenn wir das Schöpfwerk Breitenhagen betreiben. Das funktioniert automatisch. Sobald dort eine bestimmte Anzahl Pumpen in Betrieb ist, dann muss auch das Schöpfwerk Aken in Betrieb gehen.“ Was er damit sagen will: „Man kann die beiden Schöpfwerke und die Stauanlage nur im Zusammenspiel betrachten.“ Und vor allem betreiben.

Der Pegel an der Mennewitzer Brücke ist für den Einsatz der Stauanlage nach Günthers Aussage entscheidend. Der sei bei „sehr niedrigen“ 60 Zentimetern eingestellt – „dann geht das Schöpferwerk Aken in Betrieb, selbst wenn die Stauanlage noch offen ist“, erläutert Günther. Zurzeit liegt der Pegel bei etwa 20 Zentimetern, vielleicht sogar noch darunter, denn „das ist schon unsere Messgrenze“.

Für Aken selbst, sagt Flussbereichsleiter Ronald Günther, habe das Bauwerk streng genommen „keinen Einfluss“

Die Witterungsbedingungen könnten für die Arbeiten an der neuen Stauanlage am Zufluss der Taube in den Schöpfwerksgraben besser kaum sein. Das Niedrigwasser erleichtert einiges. Schließlich muss das Wasser der Taube um die Baustelle herum geleitet werden.

Der Flussbereich hat von Schönebeck aus auf alle Hochwasserschutzanlagen, auch die in Aken, Zugriff. Fehlermeldungen gehen dank Fernüberwachung sofort ein – so könnte man schnell reagieren.

Auch das neue Verteilerwehr wird wieder in dieses System eingebunden. Für Aken selbst, sagt Ronald Günther, habe das Bauwerk streng genommen „keinen Einfluss“ – es sei denn, die Stauanlage wäre geschlossen und das Schöpfwerk funktioniert nicht. Doch in dem Fall hätte die Fernüberwachung schon längst Alarm geschlagen. (mz)