Hobby seit 23 Jahren Hobby seit 23 Jahren: Claudia Heenemann züchtet in Reppichau Mini-Shetlandponys

Reppichau - Das Leben ist kein Ponyhof. Claudia Heenemanns Leben ist es aber doch. Denn Leidenschaft und Hobby der 53-Jährigen sind die 25 Mini-Shetlandponys auf ihrem Gehöft in Reppichau. Alle aus eigener Zucht.
Und noch dazu adlig: „Von Repgow“ ist der Beiname, den sich Heenemann für ihre Zucht hat schützen lassen. Als Vorbild für den Namen diente ihr natürlich Eike von Repgow, Autor des Sachsenspiegels und berühmter Spross Reppichaus.
Zucht von Ponys ist ein reines Hobby
Mini-Shetlandponys sind mit maximal 87 Zentimetern noch einmal gute 20 Zentimeter kleiner als ein normales Shetlandpony.
Doch obwohl die „von Repgows“ laut Claudia Heenemann Züchtern in ganz Deutschland ein Begriff sind und sie schon seit 23 Jahren im Geschäft ist, betreibt sie die Zucht als reines Hobby.
Von Pferdezucht allein kann man nicht leben
Warum, erklärt sie so: „Pferdezucht gewinnbringend zu betreiben, ist so gut wie unmöglich. Da können Sie nicht von leben.“ Was natürlich nicht heißt, dass die Pferdezüchterin ihre Ponys nicht auch verkauft.
Und die Beweggründe, sich ein Shetlandpony anzuschaffen, sind breiter, als man auf den ersten Blick wohl denken mag. Die Kleinpferde gelten als klug, genügsam, robust und freundlich im Gemüt.
Shetlandponys sind ideal für Kinder
Somit sind sie ideal für Kinder, die den Umgang mit Pferden erst noch lernen müssen. Auch sind Shetlandponys ausdauernde Zugtiere, was sie, wie Claudia Heenemann erklärt, als Grubenpferde in den Kohleminen während der industriellen Revolution oder als Nutztiere in der Landwirtschaft bewiesen haben.
„Mit Ponys kann man alles machen: Dressur, Reiten, Gespannfahren und sogar Springen.“ Doch Heenemann verkauft nicht nur zu sportlichen Zwecken und an Kinder zum Erlernen des Reitsports, sondern auch an andere Züchter.
Fünf bis sechs Fohlen werden jährlich in Reppichau geboren
Ein Von-Repgow-Fohlen kostet, wie die Züchterin verrät, um die 500 Euro. Von der Befruchtung über die Tragzeit bis zum Verkauf der Fohlen vergehen eineinhalb Jahre. In Reppichau werden jährlich etwa fünf bis sechs Fohlen geboren.
Claudia Heenemann ist aber auch hauptberuflich mit ihrem Hof in Reppichau beschäftigt. Als Landwirtin bewirtschaftet sie mit ihrem Mann Erhard ein bisschen Acker sowie Wald und Wiesen. Zu Weihnachten verkauft das Ehepaar Mastgänse und Enten.
Claudia Heenemann hat schon ihr ganzes Leben lang mit Pferden zu tun
Mit Pferden hat Claudia Heenemann schon ihr ganzes Leben lang zu tun. Mit elf begann sie zu reiten. Später studierte die Reppichauerin Pferdezucht und -sport. Von 1985 bis 1987 arbeitete sie dann auf einem Gestüt für Rennpferde in Görlsdorf.
Heute verbindet sie mit dieser Zeit eine bittere Erkenntnis. „Pferdewirtschaft ist im Hauptberuf für eine Frau körperlich zu schwer.“ Man müsse sich zwischen Familie oder Pferden entscheiden, denn beides ginge nicht. „Das beißt sich.“
Draht zur Pferdeszene ist nie abgerissen
Claudia Heenemann entschied sich für die Familie. Ihre Kinder sind heute 26 und 28 Jahre alt. Doch 23 Jahre Ponyzucht und Mitgliedschaft im Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt haben den Draht in die Pferdeszene letztlich nie ganz abreißen lassen.
Ein wichtiger Termin ist für Claudia Heenemann seit vielen Jahren die Internationale Grüne Woche, wo sie auch in diesem Jahr wieder zwei Mal täglich vier ihrer Mini-Shetlandponys präsentieren wird. Potenzielle Kunden trifft sie dort nicht.
Grüne Woche: Ausstellung ist Anerkennung für die Arbeit von Claudia Heenemann
Und trotzdem genießt sie die große Bühne für ihre kleinen Ponys. „Für mich ist das vor allem Spaß.“ Und ganz sicher auch eine Anerkennung ihrer Arbeit. Was sie an der Messe außerdem reizt, sei aber die einmalige Kameradschaft unter den ausstellenden Pferdehaltern. (mz)