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Zurück zu altem Glanz HG 85 Köthen eröffnet im großen Stil die neue Saison - Welches Ziel Trainer Lux ausgibt

Von Tobias Grosse 06.09.2021, 09:29
Das Team der HG 85 Köthen für die kommende Saison.
Das Team der HG 85 Köthen für die kommende Saison. Foto: HG 85 Köthen/Niklas Ponndorf

Köthen/MZ - Es hatte schon eher was von einer etwas größeren Handballwelt als Liga vier, was sich am Freitagabend in der Mensa der Köthener Hochschule abgespielt hat. Stimmungsvolle Beleuchtung, Lounge- und Livemusik und eine komplette Oberliga-Mannschaft im feinen Zwirn gekleidet. Im gediegenen Ambiente hat die HG 85 Köthen in den Räumlichkeiten der HS Anhalt offiziell die neue Saison eröffnet. Es war ein sehr passendes Bild, denn der Verein will wieder zurück zu altem Glanz.

Das Saisonziel der HG lautete in den zurückliegenden Jahren immer wieder: „Das Niveau in der Liga mitbestimmen.“ Das lässt stets Raum für Interpretation, heißt im Großen und Ganzen aber: Oben angreifen. Nur war es schon lange nicht mehr so greifbar, wie es jetzt der Fall ist. Denn: „Unsere Mannschaft ist definitiv stärker, als in den letzten Jahren“, sagte der neue Trainer, Martin Lux, am Rande der Veranstaltung.

Vereinsführung der HG 85 Köthen gab sich in Sachen Saisonziel zurückhaltend, Trainer Lux legt sich fest

Ein offizielles Saisonziel wurde am Freitagabend von der Vereinsführung nicht ausgegeben. Präsident Bodo Kreutzmann, der zunächst einen kleinen geschichtlichen Abriss über die 1985 gegründete und heute sieben Abteilungen sowie 746 Mitglieder - die meisten aller Sportvereine in Anhalt-Bitterfeld - starke „Handballgemeinschaft“ gab, klang aber durchweg positiv. Und betonte bei der Mannschaftsvorstellung auch noch einmal, wie zufrieden er damit sei, dass Lux im Sommer das Traineramt von ihm übernommen habe. „Er war selber jahrelang das Gesicht der Mannschaft“, sagte Kreutzmann über den langjährigen Kapitän, der 2019 die Schuhe an den Nagel gehangen hatte und zunächst als Co-Trainer eingestiegen war.

Nun ist er in die Chefrolle gewechselt, und Kreutzmann und seine Vorstandskollegen sind sich sicher, dass man mit dem 34-Jährige „alle Ziele erreichen“ werde, so der Präsident. Also das Niveau der Liga mitbestimmen. Was das jetzt genau heißt? „Wir wollen unter die ersten Fünf“, sagte Lux, „das ist nicht zu hoch und nicht zu tief gestapelt.“ Zuletzt hatte Köthen das 2018/19 (Platz fünf) geschafft, in den folgenden und jeweils vorzeitig durch Corona beendeten Spielzeiten, sei man „nur noch graues Mittelfeld gewesen“, so der Coach am Freitagabend.

Das soll sich in der anstehenden Saison ändern, die HG 85 Köthen langsam wieder dort landen, wo sie sich vom eigenen Selbstverständnis her sieht: In der Spitze der Mitteldeutschen Handball-Oberliga, wenn nicht irgendwann sogar wieder in der 3. Liga.

Darüber spricht von den Verantwortlichen zwar noch keiner, doch die Chance, dass die HG in der neuen Viertliga-Saison ganz oben mitspielen kann, ist durchaus realistisch. Zum einen ist der Kader so breit und gut wie seit Jahren nicht mehr. Mit der Verpflichtung von Rückraum-Linkshänder Frank Grohmann wurde auch die große Schwachstelle der jüngeren Vergangenheit behoben. „Er hebt die Qualität natürlich enorm, und nimmt automatisch Druck vom Rest des Rückraums“, sagte Martin Lux. Und zum anderen wird die Liga im neuen Spieljahr wohl so unvorhersehbar sein, wie schon lange nicht mehr. Nicht nur aufgrund der langen Spielpause, die hinter allen Teams liegt, sondern auch, weil es „keinen absoluten Topfavoriten“ mehr gibt, so Coach Lux.

Abwehrsorgen der HG 85 Köthen haben sich im Laufe der Vorbereitung gelegt

Natürlich sind Mannschaften wie Freiberg, Pirna oder Halle immer in den oberen Tabellenregionen zu erwarten, doch ein potentes Topteam, wie es in den letzten Jahren Burgenland oder Plauen-Oberlosa, waren gibt es aber nicht mehr. Köthen könnte deswegen einer der Clubs werden, der ganz oben angreifen können. Zumal sich in der guten Saisonvorbereitung auch die ersten Sorgen um die neue Besetzung in der Abwehr weitgehend gelegt haben.

Neu-Trainer Lux geht deswegen entschlossen und selbstbewusst in die neue Saison, die am kommenden Samstagabend mit dem Auswärtsspiel beim HBV Jena startet. „Ich denke schon, dass wir in jede Partie gehen müssen, um sie zu gewinnen“, sagte er im Anzug vor der Hochschul-Mensa stehend, während von drinnen Livemusik herausschallte. Zurück zu altem Glanz eben.