Der Besen muss ruhen Hexenfest in Prosigk muss auch 2021 abgesagt werden
Wegen der anhaltenden Pandemie findet auch in diesem Jahr das Hexenfest in Prosigk nicht statt.

Prosigk - Einmal im Jahr herrscht in Prosigk Ausnahmezustand. Abends, wenn es langsam dunkel wird, kommen die kleinen und großen Hexen und Teufel und andere Wesen heraus und treiben dann ihr Unwesen im Ort. Traditionell begehen die Prosigker ihr Hexenfest zur Walpurgisnacht am 30. April.
Doch schon im vergangenem Jahr konnte dies aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Nun folgt auch die Absage für das diesjährige Hexenfest. „Ich sehe das Ganze mit einem lachenden und weinenden Auge. Natürlich ist es schade und es fehlt etwas, aber für mich bedeutet es auch eine stressfreie Zeit und Erholung“, sagt Katja Jachade, Vorsitzende des Prosigker Heimatvereins.
Bereits im November 2020 war für die Beteiligten klar, dass es eine große Feier in diesem Jahr nicht geben wird
Mehrere Monate dauern die Vorbereitungen für das große Spektakel immer. Bereits im November 2020 war für die Beteiligten klar, dass es eine große Feier in diesem Jahr nicht geben wird. Es wäre schon das 23. Hexenfest in Folge gewesen. „Wir haben es quasi mit 21 volljährig bekommen und dann ist es uns abhandengekommen“, so Jachade.
Das Hexenfest war Jahr für Jahr eine große Attraktion. Über tausend Besucher kamen jedes Jahr, um sich das bunte Treiben anzuschauen. „Sie kamen aus unterschiedlichen Regionen. Es war aber auch ein beliebter Treffpunkt für Heimkehrer“, berichtet Jachade.
Fester Bestandteil des Festes ist Jahr für Jahr auch die Wahl der schönsten oder auch eher der hässlichsten Hexe gewesen
In schaurig schöner Kostümen wurde ausgelassen gefeiert. Kinder und Erwachsene führten verschiedene Hexentänze auf. Mitten im Dorf ist dann ein großer Rummel mit verschiedenen Buden aufgebaut. Bis null Uhr gab es ein Bühnenprogramm vor dem Hexenberg - danach wurde noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt. Für Prosigker ist die Walpurgisnacht das Highlight des Jahres.
Fester Bestandteil des Festes ist Jahr für Jahr auch die Wahl der schönsten oder auch eher der hässlichsten Hexe gewesen. Neben der schönsten lebendigen Hexe wurde beim Fest auch die beste Hexenfigur gekürt. Verschiedene Hexenbilder waren in den Vorgärten, an Hauswänden und auf Vordächern in Prosigk zu sehen.
„Wir können keine Bewertungsfahrt durchs Dorf machen, das funktionier einfach nicht“
All das wird es ebenso in diesem Jahr nicht geben. „Wir können keine Bewertungsfahrt durchs Dorf machen, das funktionier einfach nicht“, heißt es vom Heimatverein. Eine Alternative sei ebenso nicht geplant und auch kein Ersatz für so ein großes Programm, so Jachade.
Trotzdem hofft der Verein natürlich, dass im kommenden Jahr wieder das große Hexenfest stattfinden kann. Und wer weiß, vielleicht verwandelt sich das ein oder andere Haus in Prosigk ja trotzdem in ein schauriges Hexenhaus. (mz)