Schwimmunterricht in Köthen Gibt es durch die Corona-Pause bald mehr Nichtschwimmer?
Seit dieser Woche ist Schwimmunterricht in Köthen wieder möglich. Was die Kinder durch die monatelange Pause versäumt haben, kann nicht aufgeholt werden.
Köthen - Der Schwimmunterricht in Köthen kann fortgesetzt werden. „Die Badewelt öffnet für uns. Darüber bin ich sehr froh“, sagt Romy Peterka. Die Lehrerin der Grundschule „Johann Friedrich Naumann“ koordiniert den Schwimmunterricht im Altkreis Köthen.
Coronabedingt musste die Köthener Badewelt im Dezember schließen. Mit weitreichenden Folgen für Schulen. „Seitdem war kein Schwimmunterricht“, sagt die Koordinatorin und unterstreicht: „Den ganzen Januar nicht. Den ganzen Februar nicht. Den ganzen März nicht.“
Seit Montag können die Schulen zumindest den Schwimmunterricht der jetzigen Zweitklässler fortsetzen
Die jetzigen Zweitklässler sind damit der mittlerweile zweite Jahrgang, dessen Schwimmunterricht nur bedingt stattfinden kann. Auch im ersten Lockdown musste die Badewelt schließen. Nachgeholt werden können die verlorenen Schwimmstunden der damaligen zweiten Klasse nicht. Allein aus personellen Gründen.
Seit Montag können die Schulen zumindest den Schwimmunterricht der jetzigen Zweitklässler fortsetzen. „Bei vielen Schülern werden wir bei null anfangen müssen“, befürchtet Romy Peterka. Vor allem bei denen, die noch unsicher im Wasser sind.
Die Schüler werden nach ihrer Schwimmfähigkeit eingeteilt
„Der Schwimmunterricht ist ein wesentlicher Bestandteil des Sportunterrichts, der in allen Schulformen die Entwicklung der Schwimmfähigkeit als lebenserhaltende Kompetenz fördern muss“, heißt es im entsprechenden Erlass des Landes Sachsen-Anhalt. Der Schwimmunterricht findet in Grundschulen einmalig statt, in Förderschulen in mehreren Schuljahrgängen.
Die Schüler werden nach ihrer Schwimmfähigkeit eingeteilt. Es gibt die, die bereits ihr Seepferdchen haben und mehrere Bahnen schwimmen können. Dann die, die etwas schwimmen können. Und die, die völlig unsicher im Wasser sind.
Wann die Köthener Badewelt wieder öffnen kann ist weiterhin unklar
„Wir haben immer Kinder, die wir ohne Seepferdchen entlassen“, sagt Romy Peterka. Sie befürchtet, dass es jetzt noch mehr sein werden. Es seien einfach zu viele Stunden ausgefallen. „Die Eltern müssten das fortsetzen“, sagt die Koordinatorin des Schwimmunterrichts. Wissend, dass das in Corona-Zeiten sehr schwierig ist - angesichts der weiterhin für Besucher geschlossenen Einrichtungen.
Wann die Köthener Badewelt wieder öffnen kann, weiß Christian Wallschläger, der Leiter der Midewa-Niederlassung in Köthen, nicht. Über die Infra Service Sachsen-Anhalt GmbH als Tochterfirma betreibt der Wasserversorger die Sport- und Freizeitanlage in Köthen. „Wir hoffen alle, dass es bald wieder losgehen kann“, sagt er.
„Am Ende sollte jeder die Schwimmfähigkeit erlernt haben“
Der Schwimmunterricht der Schulen passiert unter strengen Hygieneauflagen. „Es dürfen nur Einzelklassen zum Schwimmunterricht kommen“, teilt er mit. Eine Überschneidung mit anderen Schulklassen dürfe es nicht geben. Es gelte Maskenpflicht bis zur Umkleide. Die Hände müssten beim Betreten des Schwimmbades desinfiziert werden, in allen Bereichen würden Abstandsregeln gelten.
Romy Peterka hofft, dass die Köthener Badewelt nicht wieder schließen muss und die Zeit bis zum Ende des Schuljahres noch genutzt werden kann. „Am Ende sollte jeder die Schwimmfähigkeit erlernt haben“, sagt die Lehrerin. Sie weiß aus Erfahrung, dass das nicht bei jedem Schüler klappen wird. In Corona-Zeiten schon gar nicht.
Der Schwimmunterricht, betont sie, sei auch aus gesundheitlichen Gründen wichtig für Kinder. Hier werde der ganze Körper trainiert, die Koordination geschult. Auch weniger sportliche Kinder hätten Erfolgserlebnisse. (mz/Stefanie Greiner)