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Geldsegen für Wulfen Geldsegen für Wulfen: Hort und Grundschule sollen noch in diesem Jahr saniert werden

Von Karl Ebert 10.04.2018, 09:58
Noch können die Hortkinder Mathilda, Hanna, Julie und Mia-Lena (vorn v.l.) sowie Ruby und Hanna (hinten v.l.) hier backen - bald sind hier Toiletten.
Noch können die Hortkinder Mathilda, Hanna, Julie und Mia-Lena (vorn v.l.) sowie Ruby und Hanna (hinten v.l.) hier backen - bald sind hier Toiletten. Heiko Rebsch

Osternienburg/Wulfen - Im Februar hat Finanzminister André Schröder viel Geld in die Gemeinde Osternienburger Land gebracht. Seitdem sitzen die Planer daran, alle Arbeiten, die damit ausgeführt werden sollen, in Ausschreibungen zu fassen.

Die sollen möglichst schnell raus, „damit wir auch die Sommerferien nutzen können, um vor allem Arbeiten mit erhöhtem Staub- und Lärmaufwand zu erledigen“, wie Bauamtsleiter Axel Lingner erklärt. Betroffen sind die Grundschulen „Alfred Wirth“ in Osternienburg sowie die Grundschule „Am Park“ und der Hort in Wulfen.

Allein in die beiden Objekte in Wulfen wird eine halbe Million Euro investiert. „Die Schule hat seit dem Jahr 2011 bereits eine Wärmedämmung“, sagt Lingner. „Jetzt rüsten wir Schule und Turnhalle komplett mit LED-Lampen aus. Auf das Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage.“ Auch die wegen ihres hohen Verbrauches völlig ineffiziente Öl-Heizung muss ersetzt werden.

Neue Heizung und behindertengerechte Sanitäranlagen

Und das ist gar nicht so einfach, denn Wulfen gehört zu jenen Ortschaften im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, die keinen Zugang zu einer Gasleitung haben. „Deshalb sorgt dort künftig eine Pelletheizung für die Wärme, weil sie effektiver arbeitet als Anlagen, die mit Öl oder Flüssiggas betrieben werden“, sagt Lingner. Also wird das alte Heizhaus umgerüstet und das alte Öl-Tanklager beherbergt dann den Nachschub an Pellets. „Die Heizung ist von den 396.833,20 Euro, die wir erhalten haben, der größte Brocken“, sagt Lingner.

Zur Toilette einmal über den Hof in ein altes Scheunengebäude - das soll für die 62 Hortkinder in Wulfen spätestens am Ende des Jahres Geschichte sein. Das Hortgebäude bekommt eine eigene Sanitäranlage inklusive Behinderten-WC. Dafür macht das Land immerhin 82.173,13 Euro locker. Auch dieses Geld kommt aus dem Stark V-Programm.

Und zwar nicht aus der Kasse für energetische Sanierung, sondern aus dem Topf Städtebauliche Sanierung. „Der Umbau betrifft die alte Kaltküche, deren Fläche wird zu 75 Prozent für die Sanitäranlagen nutzen werden. Die Küche selbst nimmt dann als reine Teeküche nur noch ein Viertel der Fläche ein“, erklärt Lingner. Zudem wird die Heizung auf moderne Brennwerttechnik umgestellt.

„Wir werden geräuschintensive Arbeiten außerhalb der Schulzeit verlegen“

Probleme, in der Kürze der Zeit Handwerkerfirmen zu finden, deren Bücher schon jetzt bis unter die Decke voll sind, fürchtet der Bauamtschef nicht. „Das wird schon klappen“, sagt er. „Schon eher befürchte ich, dass es hier und da Probleme mit der Materialbeschaffung geben könnte. Etwa bei den Photovoltaik-Anlagen.“

Wichtig sei zudem eine gute Koordination der einzelnen Firmen, um den Zeitplan einhalten zu können. „Es ist natürlich leichter, einen Generalauftragnehmer zu verpflichten. Aber der lässt sich die Organisation und Koordination auch sehr gut bezahlen. Und das Geld wollen wir eigentlich einsparen. Auch wenn das für unseren eigenen Planer Mehrarbeit bedeutet“, sagt Axel Lingner.

Zumindest mit den Schulleitern ist über die zu Beginn des nächsten Schuljahres zu erwartenden erschwerten Bedingungen für Lehrer und Schüler schon einmal geredet worden. „Wir werden geräuschintensive Arbeiten außerhalb der Schulzeit verlegen. Andererseits wollen uns die Schulen helfen, in dem sie verschiedene Klassenräume für einige Tage nicht belegen“, erläutert Bauamtsleiter Axel Lingner am Beispiel, wie eine Form der Koordination aussehen könnte. (mz)

Hier soll eine Teeküche entstehen.
Hier soll eine Teeküche entstehen.
Heiko Rebsch