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Fünf-Sterne-Katzenhaus Fünf-Sterne-Katzenhaus: In Drosa soll ein Domizil für 40 Katzen entstehen

Von Matthias Bartl 31.08.2018, 08:12
Alles muss raus, Katzen müssen rein: Evelyn Schwerdtfeger im Erdgeschoss der Tischlerei, die zum Katzenhaus werden soll.
Alles muss raus, Katzen müssen rein: Evelyn Schwerdtfeger im Erdgeschoss der Tischlerei, die zum Katzenhaus werden soll. Heiko Rebsch

Drosa - Agnetha hat Ataxie. Ihr Bewegungsvermögen ist stark eingeschränkt, ihr Leben dadurch nicht einfach. Sie braucht menschliche Hilfe, menschliche Zuwendung. Diese erhält sie im Verein Tierhilfe Köthen - Agnetha ist eine Katze.

Eine von derzeit etwa 50 bis 55 Katzen (in der Spitze sind es oft mehr), um die sich die Mannschaft von Evelyn Schwerdtfeger kümmert. Ehemals freilaufende Katzen, die an verschiedenen Stellen in Köthen untergebracht sind und für die es demnächst ein spezielles Objekt geben soll. Ein Katzenhaus. In Drosa.

Dort hat die Vereinschefin, die bis vor einiger Zeit als Immobilienmaklerin tätig war, schon vor Jahren eine ehemalige Tischlerei samt Wohnhaus erworben. Dass der Verkauf der Immobilie nicht so recht voranging, hat sich inzwischen als glücklicher Umstand herausgestellt. Für die Katzen jedenfalls, denn Evelyn Schwerdtfeger hat ihr Objekt inzwischen so überplanen lassen, dass hier eine der komfortabelsten Unterkünfte entstehen wird, die Tiere weit und breit ihr eigen nennen dürften.

„Es gibt da einen Fördertopf für innovative Tierheime, die über dem Standard liegen“

Rund 74.000 Euro wird der Umbau des Objektes kosten, der Verein hat dafür Fördermittel beantragt und ist optimistisch, sie auch zu bekommen. „Es gibt da einen Fördertopf für innovative Tierheime, die über dem Standard liegen“, erklärt Evelyn Schwerdtfeger und setzt fort: „Und wenn das hier nicht über Standard liegt, dann weiß ich nicht.“

Der größte Teil der Mittel, die investiert werden sollen, sind allerdings Eigenmittel. „Im Erdgeschoss sollen unvermittelbare Tiere mit Handicap in einer wohnungsähnlichen Einrichtung untergebracht werden“, erklärt Schwerdtfeger ihre Bauabsichten. Die Tiere sollen über eine Katzenklappe Zugang zum großen Garten bekommen. Ebenfalls im Erdgeschoss ist eine Quarantänestation geplant, ebenso eine Küche. „Und ich werde mir einen Schreibtisch als Büro in die Katzenwohnung stellen“, sagt Evelyn Schwerdtfeger. Schon bis Weihnachten soll das Erdgeschoss fertig sein.

Vier Räume auf 130 Quadratmetern Fläche für etwa 40 Katzen

Im Obergeschoss ist dann Platz für die Katzen, die man zu vermitteln hofft. „Wir werden hier vier Räume auf 130 Quadratmetern Fläche haben, die sich bei Bedarf durch bewegliche Trennwände abteilen lassen.“ Ein Raum bleibt Katzenbabys und Halbwüchsigen vorbehalten. Und wenn es die Finanzen in der Zukunft zulassen, soll im oberen Stockwerk eine Balkonanlage über die gesamte Ausdehnung des Hauses, also etwa 24 Meter, einen Abstecher ins Freie ermöglichen. Genau genommen: ein Fünf-Sterne-Hotel für Katzen.

Dazu passt, dass die Betreuung auf dem selben Grundstück wohnt. Das Wohnhaus des Tischlers wird wieder zum Wohnhaus - und einziehen wird die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Bettina Rückert, wodurch abgesichert ist, dass sich auch am Wochenende jemand um die Tiere kümmert. Immerhin: Etwa 40 Katzen, so Evelyn Schwerdtfeger, wird man in der Tischlerwerkstatt unterbringen. In der heute noch Maschinen und Material des früheren Hausherren zu finden sind. Manches davon, so hofft Evelyn Schwerdtfeger, werde man an Sammler oder Liebhaber oder Bastler verkaufen können. (mz)

Zum Beispiel schon beim Hoffest am Sonnabend ab 14 Uhr in der Drosaer Teichstraße 84a. Es gibt eine Tombola, es gibt Kuchen, Getränke und Bratwurst. Es gibt Musik mit der Band „Der Kuckuck und das Stiefkind“. Und es gibt einen ungewöhnlichen Flohmarkt - einen mit Maschinen und Werkzeugen.