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Unermüdlicher Einsatz gewürdigt Fritz Naumann vom Schützenverein in Gölzau bekommt die Ehrennadel des Landes

Von Stefanie Greiner 16.05.2021, 09:00
Mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt wird Fritz Naumann für seine besonderen Verdienste  geehrt.
Mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt wird Fritz Naumann für seine besonderen Verdienste geehrt. Foto: Ute Nicklisch

Weissandt-Gölzau - Eines möchte Fritz Naumann hervorheben. Die Auszeichnung gebühre nicht ihm allein, sondern allen, die zur Erfolgsgeschichte des Schützenvereins beigetragen hätten - den Mitgliedern und ihren Familien, den Unterstützern. Ganz besonders danken möchte er seiner eigenen Familie. „Wenn man es in dieser Intensität machen will, dann muss man versuchen, sein Leben darauf auszurichten“, sagt er. Sein Leben dem Sport zu widmen. Dafür wurde der 69-Jährige nun mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.

Fritz Naumann ist Vorsitzender und Trainer des Schützenvereins Gölzau 1990. „Ich hatte mit 16 Jahren meine erste Trainingsgruppe“, sagt der Mann aus Gnetsch. Er entdeckte und förderte zahlreiche talentierte Nachwuchsschützen. „Jugendliche aus den eigenen Reihen zu entwickeln, ist unsere Hauptaufgabe.“

Aus dem betriebseigenen Schießstand des VEB Orbitaplast Gölzau haben die Mitglieder ab 1970 mit harter Arbeit ein Trainingszentrum gemacht, ausgestattet mit modernster Technik. Der Vorsitzende holte Sponsorenmittel ein. Ohne finanzielle Unterstützung, das betont Fritz Naumann ausdrücklich, wäre der Verein nicht so erfolgreich. Auch heute noch. „Die Unternehmen und Institutionen machen unsere Entwicklung im Nachwuchs- und Leistungsbereich überhaupt erst möglich.“

Zu DDR-Zeiten wurden 21 junge Schützen zum Sportclub Leipzig delegiert. Der Verein war dreimal bei Olympischen Spielen dabei, ein Sportler holte die Silbermedaille in Moskau. Bei Welt- und Europameisterschaften kamen mehrere Einzel- und Mannschaftsmedaillen zusammen. Mehr als 500 Landesmeistertitel verbucht der Schützenverein seit der Wende, außerdem zwei Deutsche-Meister-Titel. Ein Sportler wurde in den Auswahlkader des Deutschen Schützenbundes berufen.

„Seit sieben Jahren schießen wir als einziger Verein in Ostdeutschland in der ersten Bundesliga“, sagt Fritz Naumann stolz. Ein Aushängeschild, an dem er maßgeblich beteiligt war - auch wenn er selbst das so deutlich nicht hervorheben würde. Der 69-Jährige ist bescheiden und dankbar.

Dass er seit mehr als 50 Jahren so viel Zeit in den Verein stecken kann, ist vielen zu verdanken. Seit dem 18. Lebensjahr arbeitete der gelernte Konstruktionsmechaniker als Ausbilder in der praktischen Berufsausbildung. Erst Vollzeit, dann als halbe Stelle. Die andere Hälfte füllte er als Stützpunkttrainer für den Landessportbund. Angesichts der beachtlichen sportlichen Erfolge wurde der Schützenverein mit seinem Trainingszentrum 1998 zum Landesleistungszentrum für Sportschießen in Sachsen-Anhalt, später Landesleistungsstützpunkt.

Mit 63 ging Fritz Naumann in den Ruhestand. Zumindest beruflich. Für den Schützenverein ist er weiter unermüdlich unterwegs - als Vorsitzender, als Trainer, als Nachwuchsförderer, als Organisator.