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Frauenpower in Köthen Frauenpower in Köthen: Melanie Winkler ist Chefin einer Sicherheitsfirma

Von Sylke Hermann 07.01.2021, 13:50
Melanie Winkler ist seit 2007 Mitglied der CDU. Sie steht an der Spitze der Frauenunion im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Melanie Winkler ist seit 2007 Mitglied der CDU. Sie steht an der Spitze der Frauenunion im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Ute Nicklisch

Köthen - Vielleicht ist es Angela Merkel gewesen. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls füllt Melanie Winkler 2007 den Antrag aus und wird, ohne das jeweils vorgehabt zu haben, Mitglied der CDU. Mittlerweile führt die 42-Jährige die Frauenunion im Landkreis und würde das Ehrenamt auch weiter ausüben wollen, so die Basis will.

Im Januar wären Wahlen. Rund 170 Mitglieder sind Teil dieser innerparteilichen Vereinigung. Schätzungsweise 40 Frauen arbeiten aktiv mit, überschlägt die Vorsitzende. Von Anfang an ist sie dabei, den Geschenketisch mit zu organisieren.

Dass der im vergangenen Jahr vor Weihnachten wegen der hohen Infektionszahlen während der Corona-Pandemie ausfallen muss, grämt die zweifache Mutter sehr. „Es hat genau die Falschen getroffen.“ Menschen, die nicht viel haben.

Am 10. Oktober 1997 übernimmt Melanie Winkler die Kneipe im „Stadion“

Melanie Winkler genießt es, mit Frauenpower, wie sie sagt, etwas zu erreichen. Auch im Job. Als Chefin einer Köthener Sicherheitsfirma beweist sie das jeden Tag. Seit 2007. Damals übernimmt sie den Betrieb von ihrem Vater. Ihr Traumjob allerdings sei das nicht gewesen. „Ich wollte immer Kellnerin werden - oder Kindergärtnerin.“ Sie absolviert eine Lehre als Restaurantfachfrau. Ihre Mutter betreibt seinerzeit einen Imbiss.

Am 10. Oktober 1997 übernimmt Melanie Winkler die Kneipe im „Stadion“; „das war mein Baby für neun Jahre, das war meins“. Die Fußballer fühlen sich dort wie zu Hause, viele Familienfeiern finden in der Sportgaststätte statt. Als sie selbst Mutter wird, zieht sie sich zurück und entschließt sich, im Betrieb ihres Vaters einzusteigen. Sie beschäftigt neun Mitarbeiter, die Banken, Baustellen oder Veranstaltungen bewachen.

Wenn sie nicht arbeitet, dann engagiert sich die zweifache Mutter - ihre Jungs sind heute zehn und 16 Jahre alt - auch im Stadtrat von Köthen und im Kreistag von Anhalt-Bitterfeld als sachkundige Einwohnerin. „Man darf zwar nicht mit abstimmen, aber man darf seine Meinung sagen.“

Corona-Krise hat die Arbeit der Frauenunion im vergangenen Jahr beeinträchtigt

Außerdem arbeitet sie im Ortschaftsrat von Wülknitz mit, wo sie mit ihrer Familie lebt. „Verantwortung übernehmen und mitmachen - das ist meine Devise.“

Dass die Corona-Krise die Arbeit der Frauenunion im vergangenen Jahr beeinträchtigt hat, könne sie nicht mehr ändern, aber sie will mit Zuversicht das Jahr 2021 angehen. Und hofft, dass sich die Lage bessern wird.

Damit vielleicht in den kommenden Monaten die Chance ist, all das umzusetzen, was sich die „weibliche Kraft in der CDU“, wie die Vorsitzende sagt, vorgenommen hat. „Wir hatten so viele Pläne. Wir wollten uns zum Beispiel in den Ortschaften präsentieren, Netzwerke ausbauen und festigen, mit unseren Mitgliedern und Interessierten ins Gespräch kommen.“

Melanie Winkler bedauert, dass sich für die anstehenden Wahlen von der CDU ausschließlich Männer zur Verfügung stellen

All das sei nur aufgehoben. Obwohl: In diesem Jahr gibt es neue Pläne, weiß Melanie Winkler. „Der Fokus wird auf den Wahlen liegen.“ Sie bedauere durchaus, dass sich für die Ämter – sei es in der Entscheidung um den Landrat oder die Wahlen zum Landtag, bis hin zur Bundestagswahl - ausschließlich Männer zur Verfügung stellen.

„Es gäbe einige Frauen, die das genauso gut könnten. Aber sie streben vielleicht keine politische Karriere an.“ Auch sie habe andere Prioritäten: Familie, Firma - und nicht zuletzt ihr Ehrenamt in der Frauenunion. (mz)