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„Bring mich nach Bethlehem“ Evangelischer Kinderchor in Köthen übt für Musical-Krippenspiel

Mit „Bring mich nach Bethlehem“ will der evangelische Kinderchor in diesem Jahr ein musikalisches Krippenspiel aufführen. Corona macht es nicht leichter.

Von Sylke Hermann 19.12.2021, 14:00
Kinder der evangelischen Kirchengemeinde Köthen proben mit Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz  das Musical „Bring mich nach Betlehem“.
Kinder der evangelischen Kirchengemeinde Köthen proben mit Kirchenmusikdirektorin Martina Apitz das Musical „Bring mich nach Betlehem“. (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ - Ein Engel ist krank und fehlt. Maria ist auch zu Hause, aber Weihnachten wieder dabei, hofft Martina Apitz, die mit dem evangelischen Kinderchor in Köthen gerade für Heiligabend probt. Es wird dann kein klassisches Krippenspiel geben, sondern ein musikalisches. „Bring mich nach Bethlehem“ heißt das Stück.

In Corona-Zeiten muss die Kirchenmusikdirektorin bei den Proben seit Wochen Ausfälle kompensieren, weil ihre Mitwirkenden entweder selbst infiziert sind oder es innerhalb der Familie einen Krankheitsfall gibt – „einige Eltern schicken ihre Kinder aus Vorsicht auch nicht mehr zu den Proben“, berichtet Martina Apitz.

Nach einem anstrengenden Tag in der Schule sind nicht alle Mädchen und Jungen bei den Chorproben so richtig bei der Sache

Im großen Gemeindesaal sitzen die Sieben- bis Zwölfjährigen auf ihren Stühlen und scharen sich um das Klavier, an dem Martina Apitz Platz genommen hat. Immer wieder fordert sie ihren Chor auf, aufmerksam zuzuhören. Und: „Achtung, es geht noch einmal von vorne los“, kündigt sie an. Die Chorleiterin schwankt zwischen Lob und Kritik, findet einige Passagen „schon ganz gut“, andere hingegen lässt sie häufiger wiederholen. Mit Augenzwinkern bemerkt sie, dass es „schon besser ist, wenn alle Engel denselben Ton singen“. Doch „das ist auch eine schwere Melodie“, macht sie ihren Chorkindern Mut.

Nach einem anstrengenden Tag in der Schule sind nicht alle Mädchen und Jungen bei den Chorproben so richtig bei der Sache, weshalb Martina Apitz schon mal in die Runde fragt: „Seid ihr alle noch da und wach?“ Die siebenjährige Erna auf jeden Fall. Sie hat die Passage eines Hirten übernommen und gesteht am Rande der Probe, dass sie viel lieber ein Engel gewesen wäre.

An Heiligabend wird das Musical „Bring mich nach Bethlehem“ in der Agnuskirche aufgeführt

Aber die Enttäuschung scheint verflogen. Denn inzwischen mag sie ihren Part auch ganz gern, versichert sie und erklärt, dass sie sich auf den Auftritt am 24. Dezember freue, wenn sie und die anderen endlich zeigen könnten, wofür sie so lange geübt haben.

An diesem Mittwoch treffen sich die Musicaldarsteller das erste Mal in der Jakobskirche zur Probe. Bis Heiligabend sei noch einiges zu tun, weiß Martina Apitz. Ihr sei bewusst, dass „Bring mich nach Bethlehem“ von Andreas Mücksch ein anspruchsvolles Stück ist. Doch die Köthenerin habe bewusst nach einer weihnachtlichen Komposition des Hallensers Ausschau gehalten und ist „froh, dass ich fündig geworden bin“, wie sie sagt. Es sei wieder einmal eine „etwas andere Perspektive auf die Weihnachtsgeschichte“, die man schon den Jüngsten im Kindergarten erzähle.

„Ein bisschen müssen wir schon noch üben“, kündigt Martina Apitz zum Ende der Probe an und ist gespannt, in welcher Besetzung der Kinderchor schließlich an Heiligabend auftreten kann. Um 15 Uhr wird das Musical „Bring mich nach Bethlehem“ in der Agnuskirche aufgeführt, um 16 Uhr dann in der Jakobskirche.