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Passend zu Weihnachten Erwin Liedke aus Kleinpaschleben hat einen XXL-Schwibbogen gebaut

Erwin Liedke aus Kleinpaschleben ist bekannt für seine riesigen Holzkonstruktionen. Sein Radio würde es ins Guinness-Buch der Rekorde schaffen.

Von Stefanie Greiner 07.12.2021, 11:48
Sieben Figuren stehen in und vor der Krippe des großen Schwibbogens, den Erwin Liedke aus Kleinpaschleben gebaut hat.
Sieben Figuren stehen in und vor der Krippe des großen Schwibbogens, den Erwin Liedke aus Kleinpaschleben gebaut hat. (Foto: Ute Nicklisch)

Kleinpaschleben/MZ - Erwin Liedke zählt noch einmal nach: Maria und Josef mit dem Jesuskind, die drei Weisen aus dem Morgenland, der Esel. Sieben Figuren stehen in und vor der Krippe seines Schwibbogens. Dass der mit 3,30 mal 2,50 Meter einige Nummern größer ausfällt, wundert in Kleinpaschleben im Osternienburger Land niemanden. Denn der 72-Jährige ist bekannt für seine großen Holzkonstruktionen.

Zu einem beliebten Fotomotiv ist der große blaue Stuhl vor seiner Haustür geworden. Knapp vier Meter ist er hoch und 1,60 Meter breit. Die Idee hat er von einer Reise mitgebracht. In Kalifornien haben Erwin und Edelgard Liedke einen solchen überdimensionalen Stuhl gesehen. Sie machten Fotos. Zu Hause in seiner Werkstatt baute er ihn nach - sogar noch etwas größer als das Original. Auch die Vorbilder für die großen Vogelhäuser in ihrem Garten stehen in Amerika.

Das Vorbild für seinen Stuhl hat er in Kalifornien gesehen.
Das Vorbild für seinen Stuhl hat er in Kalifornien gesehen.
(Foto: Ute Nicklisch)

„Ich wollte eigentlich einen kleinen Schwibbogen“

Den Schwibbogen hat der Kleinpaschlebener bereits vergangenes Jahr gebaut. „Ich wollte eigentlich einen kleinen Schwibbogen“, erzählt er. Aus dem Internet hatte Erwin Liedke eine Bauanleitung für ein 60 Zentimeter großes Exemplar herausgesucht. Doch dann packte ihn wieder die Liebe zum Überdimensionalen. Er projizierte die einzelnen Elemente vergrößert auf zehn Millimeter dicke Sperrholzplatten. Mit einer Stichsäge arbeitete er die Figuren heraus. Den eigentlichen Bogen zeichnete er mithilfe eines übergroßen Zirkels, den er sich gebaut hatte.

Handwerklich geschickt ist Erwin Liedke. Er arbeitete bei Kranbau in Köthen, machte nach der Wende einen Tischlerlehrgang. Vieles hat sich der Tüftler aber auch selbst beigebracht. Die Anregungen für seine Werke kommen ihm bei Reisen. Knapp 50 Länder hat er mit seiner Frau schon gesehen.

Inzwischen hat Erwin Liedke es schriftlich, dass sein selbstgebautes Radio das größte seiner Art weltweit ist

In Jerusalem fiel ihnen ein riesiges Radio auf. Fotos wurden gemacht. Sie dienten ebenso als Vorlage wie ein Relikt aus seiner Jugend: sein erstes eigenes Radio, das er sich Anfang der 1970er Jahre gekauft hat. Herausgekommen ist eine weitere überdimensionale Konstruktion. Das 2,60 mal 2,20 Meter große Radio funktioniert sogar. Eine eingebaute Anlage macht es möglich.

Im Sommer hat Erwin Liedke der MZ sein Riesenradio präsentiert.
Im Sommer hat Erwin Liedke der MZ sein Riesenradio präsentiert.
(Foto: Ute Nicklisch)

Inzwischen hat Erwin Liedke es sogar schriftlich, dass das Radio das größte seiner Art weltweit ist. Um es ins Guinness-Buch der Rekorde eintragen zu lassen, müsste er es ein wenig verändern. Doch das möchte der Kleinpaschlebener nicht. Er denkt lieber darüber nach, welches Projekt er als nächstes angehen könnte. „Solange ich kann, mache ich das“, sagt er.

Seinen Schwibbogen würde er gern in die Kirche bringen

Ein Spielgerüst für seinen Enkel steht ganz oben auf seiner Liste. Und ein Nachbau eines Wahrzeichens, das die Ausmaße seiner bisherigen Konstruktionen in den Schatten stellen dürfte. Was genau das sein wird, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Seinen Schwibbogen würde er gern in die Kirche bringen. „Das wäre ein schöner Hintergrund für den Chor“, findet der Kleinpaschlebener, der selbst im Chor singt. Die Räder unter der Konstruktion würden das möglich machen, die Corona-Lage jedoch nicht. Erwin und Edelgard Liedke hatten außerdem gehofft, in diesem Jahr mal wieder gute Freunde einladen zu können und in größerer Runde auf ihrem Hof bei weihnachtlichen Liedern die Vorweihnachtszeit zu genießen. Eine jahrelange Tradition, die Corona ungewiss macht.