Erdbeben in Nepal Erdbeben in Nepal: Ehemalige Hortleiterin ruft Spendenaktion ins Leben
Köthen - Mit dem 24-jährigen Studenten Deepak KC aus Kathmandu freut sich besonders eine Köthenerin von ganzem Herzen, dass dessen Familie das schwere Erdbeben überlebt hat. Das ist Rosemarie Raubaum.
Sie war es auch, die am Montag nach dem Erdbeben sofort Kontakt zu Professor Steffen Strauß an der Hochschule Anhalt aufnahm und den Anstoß für die Spendenaktion gab. Daraufhin setzte Strauß alle Hebel in Bewegung.
Wie die Köthenerin den Studenten aus Nepal kennenlernte, ist einem Zufall geschuldet: Rosemarie Raubaum, die früher an der Schule mit dem Namen „Völkerfreundschaft“ als Hortleiterin tätig war und heute Rentnerin ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die verschiedensprachigen Einträge im Gästebuch der Schule, die noch aus DDR-Zeiten stammen, zu übersetzen. Dabei stieß sie auf einen Schriftzug, den sie nicht genau identifizieren konnte. „Vielleicht arabisch?“, überlegte sie.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, sprach sie einfach eines Tages einen ausländischen Studenten an, der vor ihr an der Kasse im Supermarkt stand. Das war Deepak KC, der ihr zwar nicht helfen konnte, ihr aber seither ans Herz gewachsen ist, nachdem sie sich eine Weile mit ihm unterhalten hatte.
Als Rosemarie Raubaum dann von dem schweren Erdbeben in Nepal erfuhr, wollte sie unbedingt helfen. So führte sie ihr Weg zur Hochschule. Inzwischen haben Rosemarie Raubaum - und mit ihr auch weitere Köthener, wie sie der MZ berichtete - für Deepak KC gespendet.
In der Hoffnung, etwas dazu beitragen zu können, dass die Familie schnell wieder zu einem einigermaßen normalen Leben zurückfinden kann und Deepak sie bei seiner Heimreise gesund antrifft. (mz)