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Entscheidung gefallen Entscheidung gefallen: Das Akener Nachrichtenblatt hat einen Nachfolger

Von Sylke Hermann 27.12.2018, 07:49
Das Akener Nachrichtenblatt, hier eine Juni-Ausgabe, wurde Ende 2018 eingestellt.
Das Akener Nachrichtenblatt, hier eine Juni-Ausgabe, wurde Ende 2018 eingestellt. Screenshot

Aken - Nach dem Aus für das Akener Nachrichtenblatt (ANB), das Ende diesen Jahres eingestellt wird, hat sich die Elbestadt für ein neues Produkt und einen neuen Anbieter entschieden. Am 16. Januar 2019 wird die erste Ausgabe des Amtsblattes erscheinen. Darüber informierte Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn in einer E-Mail an die MZ.

Linus Wittich Verlag aus Herzberg hat den Zuschlag für das neue Amtsblatt erhalten

Der Linus Wittich Verlag aus Herzberg (Elster), der sich auf seiner Internetseite selbst als „Amtsblatt-Verlag Nummer 1 für Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt“ beschreibt, hatte nach Aussage der Rathausspitze das wirtschaftlichste Angebot abgegeben und damit die Ausschreibung gewonnen. Wie viele Anbieter sich allerdings beteiligt hatten, sagte Bahn nicht. Die letzte Ausschreibung vom Oktober war aufgehoben worden, weil die Angebote „nicht verwertbar“ gewesen seien (die MZ berichtete).

In der vergangenen Woche fiel somit die Entscheidung für den Verlag, der 2019 das Amtsblatt für Aken herausgeben, drucken und verteilen wird.

Angebot lag unter der Grenze von 15.000 Euro - Bürgermeister durfte entscheiden

Wie Bahn erklärte, beschränke sich der Leistungszeitraum auf ein Jahr. Die Angebotssumme lag unter 15 000 Euro. Damit falle sie „in die Entscheidungsverfügung des Hauptverwaltungsbeamten“, also des Bürgermeisters.

Am 14. Dezember 2018 war die 717. Ausgabe des Akener Nachrichtenblattes erschienen. Die letzte nach 28 Jahren. Herausgeber Matthias Schmidt hatte erklärt, dass er sich nicht an der Ausschreibung für eines neues Akener Amtsblatt beteiligt hatte. Weil man die konzeptionellen Vorstellungen der Verwaltung nicht teile.

Das ANB fungierte zum einen als Mitteilungsblatt der Verwaltung, die im ersten Teil einer jeden Ausgabe unter anderem amtliche Bekanntmachungen veröffentlichte. Aber auch über Veranstaltungen, Termine, Jubiläen in der Stadt informierte. Doch das ANB war mehr. Eine kostenlose Publikation für Aken, die als freie Zeitung nach 57 Jahren am 3. August 1990 zum ersten Mal erschien.

Matthias Schmidt und Stefan Krone produzierten alle 14 Tage kein reines Amtsblatt, sondern eine kleine Zeitung, in der die Veröffentlichungen der Stadtverwaltung ihren Raum bekamen. Ohne diesen offiziellen Teil sei das Nachrichtenblatt nicht finanzierbar, hieß es.

Vertrag mit dem bisherigen Anbieter war Ende des Jahres gekündigt worden

Bahn hatte den ANB-Vertrag mit der Druckerei Gottschalk zum Ende des Jahres gekündigt. Eine Entscheidung, die ihm nicht leicht gefallen sei, wie er in einer früheren E-Mail an die MZ untermauerte. Da der bisherige Vertrag unter anderem gegen Wettbewerbsgrundsätze verstoße, habe er ausschreiben müssen.

Das neue Amtsblatt soll nach den Vorstellungen von Bahn „auch eine Plattform für eine breite Berichterstattung aus unserer schönen Stadt sein, um alle Bürgerinnen und Bürger über aktuelle Themen und Inhalte zu informieren“, teilt er mit.

(mz)