Eine Jahr-100-Show Eine Jahr-100-Show: Entertainer Jörg Knör macht auf seiner Tour Station in Köthen

Köthen - Die Liste seiner Auftritte in der Schauspieler-Datenbank imdb.com ist zwar nicht so lang wie bei anderen, die wie Jörg Knör seit vielen Jahren auf der Bühne und vor der Kamera stehen, dafür aber hat Jörg Knör jede Menge Auftritte als Jörg Knör.
Der Parodist stand bei Rudi Carrell am „Laufenden Band“, saß dreimal bei Harald Schmidt in der Show, ruderte im Riverboat, war x-Mal als Karl Lager bei „DAS!“ zu Gast und und und. Jetzt kommt Knör, 60 Jahre alt, geboren in Wuppertal, nach Köthen und wird im Veranstaltungszentrum einladen zu „Jörg Knör - Die Jahr-100-Show“.
100 Jahre sind dabei nicht etwa übertrieben, sondern eine runde Summe aus zwei runden Jubiläen. Knör ist nicht nur 60 geworden in diesem Jahr, sondern hat auch das 40. Jahr seiner Showkarriere gefeiert - macht zusammen glatte 100. Und während andere eine Biografie schreiben (oder schreiben lassen), bringt Jörg Knör seine Vita in den Johann-Sebastian-Bach-Saal. Und er macht die Bach-Stadt zur Lach-Stadt. Hat er versprochen.
Die Jahr-100-Show ist Jörg Knörs erster Auftritt in Köthen
Köthen selbst kennt Knör noch nicht. Oder er meint zumindest, es noch nicht zu kennen. „Wenn man 40 Jahre unterwegs ist, kann man sich nicht mehr an jeden Auftritt und jeden Ort erinnern“, sagt der Entertainer. Der sich mit der Jahr-100-Show besondere Mühe gegeben hat - schon deswegen, weil es schwierig ist, aus 40 Jahren das Beste auszuwählen. „Ich hatte im Februar ein Preview gemacht und dazu alle möglichen Freunde eingeladen“, erzählt Knör der Mitteldeutschen Zeitung.
Den Freunden präsentierte er ein vierstündiges Programm, „und da habe ich gesehen, was funktioniert und was nicht“. Übrig geblieben sind nach Kürzungen „schweren Herzens“ zwei Stunden Knör vom Feinsten, die sich im Laufe der Tournee immer noch ein bisschen weiter verfeinert haben.
Dabei erlebt das Publikum nicht nur Jörg Knörs Leben, sondern auch die parodistische Wiederauferstehung einstiger, leider verstorbener Show- und TV-Größen: Harald Juhnke, Heinz Ehrhardt, Peter Alexander, um nur drei von vielen zu nennen.
Musik gehöre ohnehin viel mehr zu seinem Programm als man gemeinhin denke
Er habe erlebt, dass Besucher aus dem Programm gegangen sind und gesagt haben: „Meine Güte, dass wir das noch mal erleben konnten.“ Das erklärt sich nicht nur aus Verklärung - unter den 70 Prominenten, die Knör parodiert, gibt es etliche, die noch sehr lebendig sind.
Der Wuppertaler hat seine ersten Meriten als Unterhalter und Parodist genaugenommen schon vor seiner eigentlichen Bühnenzeit erworben. „Als ich im Stimmbruch war, habe ich Gilbert Becaud gesungen“, sagt Knör. Musik gehöre ohnehin viel mehr zu seinem Programm als man gemeinhin denke. Das werden die Köthener am 9. November mit Sicherheit selbst erleben. Und auch erfahren, wie Jörg Knör von Udo Jürgens einen Kuss auf den Mund bekam, wie er Willy Brandt in den Sessel zurückwarf und wie er Liza Minelli im Essener Stadtwald zum Weinen brachte. Unterhaltsam wird das auf alle Fälle. (mz)