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Norma geht, Norma kommt Discounter reißt in Gröbzig ab, um neu zu bauen

Der Discounter in Gröbzig wird abgerissen - und gleich daneben neu errichtet. Zeitgleich werden in der Gartensparte „Frohsinn“ verwilderte Parzellen renaturiert.

13.04.2021, 12:02

Gröbzig - Man könnte es so zusammenfassen: Aus dem Markt wird ein Parkplatz. Aus dem Parkplatz wird der Markt. Der Norma an der Jahnstraße in Gröbzig soll in naher Zukunft umgebaut werden. Wann genau es losgeht, steht noch nicht fest.

Das Ausschreibungsverfahren für den Bau laufe noch, informiert Ingo Franke von der Entwicklungsleitung bei Norma. Man müsse sehen, wann die Baufirmen anfangen könnten. Entsprechend ist auch noch unsicher, wann das neue Gebäude eröffnet werden kann. Sicher ist dagegen, dass das alte abgerissen wird und es etwa vier Monate Überbrückungszeit geben wird, in der der alte Markt zu, der neue aber noch nicht geöffnet ist.

In der Sparte „Frohsinn“ hat man Erfahrung mit derlei Veränderungen

Das Thema beschäftigte jüngst auch den Stadtrat im Südlichen Anhalt. Denn wegen der Bodenversiegelung beim Neubau werden Ausgleichsmaßnahmen nötig. Die sollen in der Gartensparte „Frohsinn“ passieren.

„Wir haben hier 32 Parzellen, davon sind aber nur 17 Stück belegt“, erklärt der Vereinsvorsitzende Klaus Hausmann. Die Folge des Leerstands: verwilderte Flächen, die man nicht einfach sich selbst überlassen kann. Darauf sind zum Beispiel Lauben und befestigte Wege.

Zwei dieser Parzellen sollen als Ausgleichsmaßnahme für das Norma-Projekt renaturiert werden. Welche das sein sollen, sei schon festgelegt, so Hausmann. Lauben, Betonflächen, Borde, Pfeiler - alles soll raus, Streuobstwiesen sollen entstehen. „Als natürlicher Übergang zur Landschaft“, wie Hausmann sagt. Die Leute von der Gartensparte übernehmen dann die Baumpflege.

Auf dem Marktgelände selbst seien auch noch Ausgleichspflanzungen von Bäumen geplant

In der Sparte „Frohsinn“ hat man Erfahrung mit derlei Veränderungen: Fünf andere Parzellen seien schon renaturiert worden - als Ausgleichsmaßnahme für die Neubauten im Dohndorfer Weg. Die Arbeiten in den Gartenparzellen, fügt Ingo Franke von Norma noch an, sollen dabei zeitgleich zum Bau des neuen Marktes passieren.

Auf dem Marktgelände selbst seien auch noch Ausgleichspflanzungen von Bäumen geplant, erklärt Ortsbürgermeister Dirk Honsa vor Ort. Eine Weide muss weichen, ein alter Walnussbaum werde stehen gelassen. Hinter der jetzigen Parkfläche sieht man bereits, dass Veränderungen kommen werden. Dort wurden Bäume und Buschwerk entfernt, wo ein neues Rückhaltebecken entstehen soll. Das Wasser werde von dort in den Stadtgraben und schließlich in Fuhne fließen, so Honsa.

Nun ist die Sparte „Frohsinn“ aber nicht die einzige Kleingartenanlage in Gröbzig. Es gibt noch drei weitere. Was auch im Stadtrat zur Sprache kam, als über die Ausgleichsmaßnahmen gesprochen wurde. Roswitha Scharfen mahnte dabei an, dass auch andere Sparten durchaus Bedarf hätten. „Wir haben in Gröbzig vier Sparten und ich möchte sie alle machen“, sagte Honsa darauf. Bei späteren Maßnahmen sollen auch andere zum Zuge kommen. Der Stadtrat nahm den Beschlussvorschlag schließlich bei einer Enthaltung einstimmig an. (mz/Doreen Hoyer)