Der Sommer spielt nicht mit Der Sommer spielt nicht mit: Schlechtes Wetter trübt die Badefreude im Seebad Edderitz

Edderitz - Christian Madl schaut skeptisch in den Himmel. Er reckt seine rechte Hand hoch und zeigt mit seinem Zeigefinger auf eine massive, dunkle Wolkenfront, die Montagnachmittag auf Edderitz und damit auch auf das idyllische Seebad des Ortes zukommt.
„Gleich wird es bestimmt ordentlich schütten“, sagt Madl, der Pächter des Bades ist, das vom Verein „Kulturhaus Edderitz“ betrieben wird.
Martha Schwerdtfeger, ein elfjähriges Mädchen aus Dessau, schwimmt auch nicht mehr im Wasser des bis zu 40 Meter tiefen Sees, sondern liegt bäuchlings auf dem Steg des großen Teiches, der direkt neben dem Casa- Strandcafé liegt. Das Mädchen füttert unter anderem die stattlichen Kois, die in dem Gewässer leben - dafür springen die Tiere sogar aus dem Wasser.
Bei schlechten Wetterprognosen schnellen die Stornierungen für den Campingplatz in die Höhe
Bislang sei der Sommer nicht gut gewesen, beklagt sich Christian Madl, der mit sehr viel Herzblut und Engagement das Bad betreibt. Er habe es sich abgewöhnt, morgens auf die Wetter-App seines Handys zu schauen, um zu kontrollieren, wie das Wetter wird. „Das bringt eh nichts, sehr oft stimmen die Prognosen ja gar nicht“, so der Geschäftsmann.
Am Montagnachmittag gab es vom Deutschen Wetterdienst eine Vorwarnung vor Starkregen. In 36 Stunden sollen bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen. Kein Wunder also, dass sich Madls Besucher von den Wetterprognosen sehr wohl leiten lassen.
„Wenn es im Wetterbericht heißt, dass es am kommenden Wochenende regnen soll, schnellen die Stornierungen für unseren Campingplatz in die Höhe“, so Madl. Er nimmt es ihnen dann noch nicht einmal übel. „Ich kann diese Reaktionen total verstehen - wer möchte schon ein Wochenende bei Regen an einem See verbringen?“, fragt sich der Pächter. Ganz schwarz malen möchte er aber nicht.
An warmen Tage strömen die Menschen ins Seebad Edderitz
„Wir konnten schon am letzten Mai-Wochenende in diesem Jahr die Badesaison offiziell einläuten - das ist auch nicht jedes Jahr möglich“, erklärt Madl. Und wenn es an einem der vergangenen Tage mal wirklich warm war und vor allem trocken, seien die Menschen auch in das Seebad geströmt.
„Es wäre aber gut, wenn es mal eine längere Schön-Wetter-Periode geben würde“, sagt Madl mit einem Lachen im Gesicht. Den Sommer 2017 hat er noch nicht ganz aufgegeben. Schließlich soll das Wetter ab nächsten Sonntag schon wieder besser sein. „Ich hoffe, dass der August wettertechnisch besser wird.
Letztes Jahr hatten wir noch im September tolles Wetter“, so der Seebad-Pächter. Wenn die Besucher dann ins Bad kommen, dürfen sie auch Erinnerungsfotos machen. „Wir haben noch kein Fotoverbot für Smartphones - man kann ja nicht alles verbieten und Beschwerden gab es bislang auch keine“, so Madl. (mz)