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Bis England und Frankreich geliefert

Von HELMUT DAWAL 05.07.2010, 16:47

KÖTHEN/MZ. - Ein Jubiläum ist stets Anlass, zurückzublicken und nach vorn zu schauen. Das war jetzt auch bei der Hans Abel KG Betonwerk Köthen der Fall. Das Unternehmen konnte sein 85-jähriges Bestehen feiern, dazu noch die Reprivatisierung vor 20 Jahren. Beides bewertete Geschäftsführer Wolfgang Abel positiv. "85 Jahre als Familienunternehmen zu bestehen, das erfüllt uns schon mit Stolz", sagte Abel in einem MZ-Gespräch. Und ebenso die Tatsache, dass man sich seit der Reprivatisierung am 1. Juli 1990 erfolgreich in der Marktwirtschaft etablieren konnte.

Sonderbauteile aus Beton - die werden in allen möglichen Varianten bis zu einem Gewicht von 40 Tonnen in Köthen gefertigt. Unterteilt werden sie in drei große Gruppen - Sonderbauteile für den Straßen- und Tiefbau, Betonschutzwände als Baustellensicherungen oder für den festen Einbau an Straßen und neuerdings Betonfertigteile für Biogasanlagen. Dazu kommen noch Spezialprodukte wie Betonfundamente für Energieversorger. "Der Kundenwunsch steht dabei immer im Vordergrund. Und mit unseren Standbeinen sind wir in der Lage, flexibel auf den Markt zu reagieren", betonte Wolfgang Abel.

Besonders in den zurückliegenden drei Jahren wurde das Produktionsspektrum wesentlich vergrößert. Für diesen Zeitraum konstatierte der Geschäftsführer auch gestiegene Umsätze. "Die Umsatzzahlen sind in den letzten drei Jahren kontinuierlich gestiegen. Damit sind wir ziemlich zufrieden", sagte Wolfgang Abel.

Von der Wirtschaftskrise, von der gegenwärtig oft die Rede ist, sei der Betrieb kaum betroffen gewesen. Dafür aber von dem langen Winter dieses Jahres. Der Baubranche, so Abel, seien durch Schnee und Frost zwei Monate verloren gegangen. Entsprechend geringer sei auch die Nachfrage nach den Köthener Betonerzeugnissen gewesen. "Nach dem schwachen ersten Halbjahr sieht es jetzt wieder deutlich besser aus. Wir holen das auf."

Derzeit beschäftigt die Firma 52 Mitarbeiter, wobei deren Zahl jahreszeitlich bedingt etwas schwankt. "Im Winter sind es ein paar weniger, im Sommer ein paar mehr", erklärte Abel. Auch in der Berufsausbildung habe sich die Hans Abel KG stets engagiert. Im Schnitt beschäftigt die Firma sieben Azubis, die vornehmlich den Beruf des Betonfertigteilbauers lernen.

"Und wenn die Leistungen stimmen, werden sie nach der Ausbildung auch übernommen." Aus vielen früheren Azubis, so Abel, seien inzwischen leitende Mitarbeiter in der Produktion geworden.

Die Erzeugnisse der Hans Abel KG sind in der gesamten Bundesrepublik zu finden, beispielsweise an Autobahnen und Brückenbauwerken. Autofahrer, die auf der A 2 in Richtung Hannover fahren, haben sicher schon einmal die hellblaue Lärmschutzwand in Höhe Braunschweig gesehen. Sie stammt aus dem Köthener Betrieb.

Oder der Warnow-Tunnel in Rostock. "Da liegen unsere Betonteile für die Versorgungskanäle drin". informierte Wolfgang Abel. Die A 38 wurde mit Betonschutzelementen "made in Köthen" ausgestattet, die Brückenschutzelemente an der B 6n stammen ebenfalls aus dem Betrieb an der Prosigker Kreisstraße. Selbst bis nach England, Belgien und Frankreich hat das Köthener Betonwerk geliefert. In einem Pariser Stadtteil steht gegenwärtig beispielsweise eine Lärmschutzwand, die eine große Baustelle von einem Wohngebiet abschirmt. Quasi vor der Haustür, nämlich auf der Wimex-Biogasanlage auf dem Flugplatz, wurden Betonteile der Hans Abel KG für den Fahrsilo zusammen gebaut. "Unsere Leute freuen sich immer, wenn sie irgendwo durch Deutschland fahren und dort die Ergebnisse ihrer Arbeit sehen", sagte Wolfgang Abel.