Sanierung Badewelt Köthen: Schwimmbad bleibt über die Ferien zu

Köthen - Peter Engelmann hat das diesjährige Neptunfest seiner Marinekameradschaft gleich zweimal organisiert. „Im Prinzip haben wir noch mal bei null angefangen. Es war seit einem Jahr alles geplant und vorbereitet – allerdings für den ersten Ferienfreitag.“
Daraus wurde nichts, da die Köthener Badewelt dann wegen Bauarbeiten schon zu hat. Also versuchte Engelmann, der Vorsitzende des Vereins, die Mitwirkenden und Helfer kurzfristig auf den ersten Samstag in den Ferien zu orientieren. „Ein paar Partner sind uns abgesprungen, aber viele trotz der Terminverschiebung auch treugeblieben“, freut er sich nun auf das Fest.
Wenn die Marinekameradschaft Köthen am Sonnabend, 25. Juni, ihr traditionelles Neptunfest feiert, ist vor allem für Kinder und Jugendliche wieder eine Menge geplant. Die Organisatoren versprechen „acht Stunden Spaß und gute Laune in Wasser und an Land“. Um 10 Uhr geht’s los.
Die berühmt-berüchtigte Knotenbahn ist bis zum späten Nachmittag durch Vereinsmitglieder besetzt. Sie werden vermutlich wieder eine Menge zu tun bekommen, dem maritimen Laien zu demonstrieren, was einen korrekten Knoten ausmacht. Und selbstverständlich dürfen sich die Besucher gern selbst an diesen Kunstwerken versuchen. Im Garten der Badewelt am Ratswall wird eine Schiffsmodellausstellung aufgebaut, Vorführungen sind ebenfalls vorgesehen. Die Marinekameradschaften aus Roßlau und Lüneburg sind traditionell mit dabei.
Für Kinder wird ab 11 Uhr das Programm „Die Zaubermühle“ aufgeführt. Von 13 bis 16 Uhr bietet der Tauchclub „Triton“ den Besuchern die Gelegenheit, die Unterwasserwelt beim Schnuppertauchen kennenzulernen.
Jede Menge Aktion gibt es beim „Freestyle Highspeed Wasserrutschen“ und bei der Arschbombenmeisterschaft. Beides für die Zeit von 13 bis 16 Uhr geplant. Neptun und seine Häscher werden gegen 16.30 Uhr zur Taufe erwartet, während das maritime Familienfest gegen 18 Uhr ausklingt. (her)
Lockere Fliesen im Wellenbecken
Wenn Neptun und die Feiernden am Samstagabend das Haus verlassen haben, schließt die Köthener Badewelt am Ratswall. „Spätestens 22 Uhr ist Schluss. Am Sonntag wird das Wasser im Wellenbecken abgelassen, am Montag beginnen die Arbeiten“, informiert Holger Reinsch, Projektleiter bei der Infra Service Sachsen-Anhalt GmbH, die das Bad betreibt.
Das Wellenbecken bereitet Betreiber wie Eigentümer, der Palm Springs GmbH und Co. KG, Sorgen. Die Fliesen sind zum Teil locker, weshalb das Becken auch jetzt saniert werden müsste, ist man sich einig.
Wie aufwendig das am Ende sein wird, weiß bisher niemand. Reinsch geht davon aus, dass man in den ersten Tagen entscheiden wird, wie man weiter verfährt. Bisher ist ungewiss, was die Arbeiter unterhalb des Fliesenspiegels erwartet. Alles ist möglich.
Ist die Sperrschicht dicht und folglich keine Feuchtigkeit eingedrungen, kann man auf die bestehende, unversehrte Sperrschicht neue Fliesen anbringen. Hat die Sperrschicht hingegen Wasser durchgelassen, muss sie raus. „Und das kostet Zeit“, weiß Reinsch. Aber deshalb werde keine neue Sperrschicht aufgebaut, sondern direkt auf den Estrich gefliest. „Das funktioniert“, hat sich Reinsch bestätigen lassen. Vor allem im Hinblick auf den Schutz gegen eindringende Nässe.
Wann das Bad wieder geöffnet ist
Am Wiedereröffnungstermin soll all das nichts ändern. Der 20. Juli, ein Mittwoch, ist fest eingeplant. Es könnte sein, dass man zunächst nur Teile des Bades freigibt, aber öffnen will man, versichert der Projektleiter gegenüber der MZ.
Zumal die nächsten Termine ins Haus stehen. Ab dem 25. Juli sind die Mädchen und Jungen auf dem Sommerferiencamp zu Gast. In der ersten Augustwoche folgt der zweite Durchgang. Beide sind ausgebucht, freut sich Reinsch.
Zeit für Schönheitsreparaturen
„Wir werden die Schließzeit so effektiv wie möglich nutzen“, betont Reinsch. So sollen in dieser Zeit parallel die obligatorischen Wartungsarbeiten und Reparaturen erledigt werden. Damit muss die Badewelt im Herbst wie sonst üblich nicht noch einmal für zwei Wochen schließen. Sobald die Fliesen herausgestemmt sind und damit die Phase mit enorm viel Staub und Dreck Geschichte ist, will man in der Halle anfangen. Zuvor ist die Saunalandschaft an der Reihe.
Er hofft, dass die Badegäste Verständnis dafür zeigen, dass sie die Anlage bis Mitte Juli nicht nutzen können. „Wir bedauern das, aber wir können die Arbeiten nicht länger herauszögern“, bekräftigt Reinsch. „Das Wellenbecken muss saniert werden.“
Die Marinekameradschaft ist froh, dass sie ihr traditionelles Neptunfest - mittlerweile das 22. - in der Köthener Badewelt feiern kann, bevor hier am Sonntag geschlossen wird. „Es war ein ziemlicher Kraftakt, die 40 bis 50 Helfer umzuorientieren, aber wir haben es geschafft“, ist Peter Engelmann dankbar. Wer dabei sein will, zahlt für die Tageskarte fünf Euro. (mz)