Ausstellung in Köthen Ausstellung in Köthen: Tierisch Fabelhaftes in der Galerie am Quadrat

köthen/MZ - Schon mal was von einem Stachelikus Gelbo gehört? Von einem Reptus Sleißer? Oder von einem Kramelion? Nicht? Kein Grund zur Unruhe. In einschlägigen Nachschlagewerken sind die Tiere nämlich nicht zu finden. Es gibt sie nur in der Fantasie der Fünftklässler des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Bitterfeld-Wolfen. Und in der Galerie am Quadrat in der Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld in Köthen. Denn da werden die Fantasietiere der Schüler seit Dienstag ausgestellt.
Zahlreiche Besucher waren am späten Nachmittag zur Eröffnung der Ausstellung gekommen. Jeder der kleinen Künstler schien seinen eigenen Fanclub mitgebracht zu haben. Dicht an dicht standen Geschwister, Eltern und Großeltern in der ersten Etage der Landkreisverwaltung. Da machte selbst Landrat Uwe Schulze große Augen.
„Tierisch fabelhaft“ lautet der Titel der Ausstellung. Und tierisch fabelhaft findet Kunstlehrer Volker Neuholz auch, wie emsig seine Schüler an ihren Bildern und Plastiken gearbeitet haben. Gemeinsam mit Referendarin Jana Voigtmann hatte er die Fünftklässler im Unterricht dazu angeregt, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Ein Klacks für die Mädchen und Jungen.
Stachelikus Gelbo
„Der Stachelikus Gelbo ist ein Allesfresser“, klärte Luzie Schimmelpfennig die Besucher der Ausstellung am Dienstag auf. Das 30 Zentimeter lange Tier könne zehn Meter hoch springen. Der gelbe Vogel, der sich hüpfend fortbewege, habe einen Stachel, der im Dunkeln leuchte. „So zieht er Insekten an, die er dann auffrisst“, sagte die Elfjährige.
Einem Reptus Sleißer hat Eric Lindsey Schmidt auf die Welt geholfen. „Er kann ziemlich gut klettern“, sagte der Elfjährige. Das Reptil laufe auf zwei Beinen und werde 1,50 Meter groß.
Entstanden waren die Ideen zu den Tieren aus Linien, die die Fünftklässler - begleitet von Musik - mit Buntstiften intuitiv auf ein A3-Blatt gezeichnet hatten. Mit viel Fantasie entdeckten die Schüler in dem Geflecht auf dem Papier schließlich Körper. Bei Luzie Schimmelpfennig hatte er vier Beine, bei Eric Lindsey Schmidt nur zwei.
Das Prinzip, auf das Volker Neuholz mit dieser Übung setzte, nennt sich Aleatorik und war bei den Vertretern des Surrealismus sehr beliebt.
Neben den Schautafeln, auf denen Besucher unter anderem etwas über das Alter, die Nahrung, inneren Organe und den Lebensraum der Fantasietiere erfahren, sind in der Ausstellung auch weißglasierte Tafeln sowie Plastiken zu sehen, die die Tiere zeigen. Hinzu kommen ein Schiebebild mit quadratischen Schwarz-Weiß-Bildern und farbige Zeichnungen, die Schlangen zeigen.
Die Ausstellung „Tierisch fabelhaft“ ist noch bis zum 27. Mai zu den Öffnungszeiten der Landkreisverwaltung in der Galerie am Quadrat, Am Flugplatz 1, in der ersten und zweiten Etage zu sehen.

