1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Auf Dahlmeiers Spuren: Auf Dahlmeiers Spuren: 14-jährige Biathletin aus Köthen auf dem Weg zum Deutschland-Pokal

Auf Dahlmeiers Spuren Auf Dahlmeiers Spuren: 14-jährige Biathletin aus Köthen auf dem Weg zum Deutschland-Pokal

Von Karl Ebert 31.08.2019, 12:00
Ronja Twieg ist eine von vielen talentierten Biathleten, die beim Skiclub Köthen trainieren.
Ronja Twieg ist eine von vielen talentierten Biathleten, die beim Skiclub Köthen trainieren. Ute Nicklisch

köthen - Fast an jedem Wochenende sind die Biathleten des Skiclubs Köthen irgendwo in Deutschland unterwegs und bestreiten Wettkämpfe. Im Sommer wie im Winter. Dazwischen liegen harte Trainingsphasen mit Lauf- und Krafttraining. „Läufe von 40 Minuten am Stück sind da keine Seltenheit“, erzählt Ronja Twieg. „Wir haben in den letzten Wochen richtig geklotzt mit Lauftraining und Einheiten auf klassischen Rollen. Da kommt ein Testwettkampf wie jetzt auf unserer Trainingsanlage in Edderitz gerade recht.“

Es ist die Chance für eine Formüberprüfung, eine Möglichkeit zu testen, ob man in der Vorbereitung alles richtig gemacht hat. „Auch im Biathlon kannst du im Training nicht alles perfekt machen und probieren. Ich brauche den Wettkampf, das Gefühl von Druck und Konkurrenz“, erzählt die Schülerin der Freien Schule Anhalt. In der Dunkelheit von Edderitz war sie in ihrer Altersklasse, der Jugend weiblich, die Schnellste.

Doch die Konkurrenz war auch überschaubar. Trotzdem hatte Ronja Twieg nach dem Wettkampf ein gutes Gefühl. „Ich fühle mich wirklich besser in Form als letztes Jahr um diese Zeit. Ich habe mich beim Laufen verbessert und bin auch beim Schießen schneller geworden. Nun muss noch die Sicherheit in den Ablauf kommen und die Leistungen müssen konstant werden“, sagt Twieg, die im letzten Jahr Dritte der Deutschen Meisterschaften mit der Staffel im Sommerbiathlon geworden ist.

Erst seit drei Jahren ist die 14-jährige Ronja Twieg beim Biathlonsport dabei

Erst seit drei Jahren ist die 14-jährige Ronja Twieg beim Biathlonsport dabei. Sie hat damit viel später begonnen als ihr großes Vorbild Laura Dahlmeier, die bereits als Siebenjährige begonnen hatte und nebenbei auch noch auf den alpinen Strecken unterwegs war. Mit neun Jahren hat sie sich dann endgültig für Biathlon entschieden. Ronja Twieg war elf Jahre als sie mit diesem Sport begonnen hat.

Und sie ist nicht so vermessen zu glauben, dass ihr Weg auch einmal in die Sphären von Dahlmeier führen wird. „Mir hat imponiert, was sie schon in jungen Jahren für Spitzenleistungen gebracht hat. Und das auf fast immer konstant hohem Niveau. Zwei Olympiasiege und sieben WM-Titel kommen ja nicht von irgendwo her“, sagt Ronja Twieg, die ihren Sport möglichst lange betreiben will.

Im Sommer umfasst die Strecke fünf Kilometer, im Winter acht Kilometer

Dass das geht, zeigt ihr das Beispiel von Ole-Einar Björndalen. Der Norweger gewann im Alter von 42 Jahren noch Weltmeisterschaftsmedaillen und bestritt mit 44 seine letzten Weltcuprennen. „Ich habe mich richtig für ihn gefreut, als er seine Kritiker eines Besseren belehrt hat“, sagt Ronja Twieg.

Sowohl im Sommer über fünf Kilometer als auch im Winter, wenn die Streckenlänge acht Kilometer umfasst, will Ronja Twieg in dieser Saison ordentlich mitmischen. „Der Deutschland-Pokal ist einer der wichtigsten Wettbewerbe in dieser Saison. Dort will ich konstant gut Ergebnisse schaffen und nach Möglichkeit unter die besten 25 kommen. Wenn ich gesund und verletzungsfrei bleibe, sollte das durchaus zu schaffen sein.“ (mz)