Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Züchter zeigen gefiederte Freunde
AKEN/MZ. - Als Robert Schwind im vergangenen Jahr die Exotenausstellung im Akener Schützenhaus besuchte, gab es für ihn kein Zurück mehr. Er wollte ebenfalls ein echter Exotenzüchter und damit Mitglied im Verein werden. Seit Januar gehört der 16-Jährige offiziell zum Ziergeflügel- und Exotenverein Aken / Osternienburg.
Mit der Zucht von Prachtfinken und Wellensittichen beschäftigt er sich schon seit Jahren. Nun aber will er es richtig machen. Denn über den Verein bekommt der junge Züchter die entsprechenden Ringe für seine gefiederten Freunde. "Man kann sich auch Anregungen und Erfahrungen mit anderen Züchtern austauschen", erklärt der Elsdorfer.
Am vergangenen Wochenende stellte er drei seiner schönsten Finkenpärchen im Akener Schützenhaus aus. Dort nämlich zeigten die Vereinsmitglieder im Rahmen einer Exotenausstellung ihre schönsten Tiere. Unter seinen insgesamt 15 Sorten ist sein persönlicher Favorit, der Schmetterlingsfink. Während die meisten der 24 Vereinsmitglieder den Ablauf einer solchen Ausstellung schon aus den Jahren zuvor kannten, war es für Robert alles neu und aufregend.
Stolz war er, als seine Vogelvitrinen vom Verein als schönste Vitrinen gekürt wurden. Denn nicht nur für das Aussehen der Vögel sind die Züchter selbst verantwortlich, sondern auch für die möglichst naturnahe Gestaltung der Behausungen. Im Falle der Prachtfinken sind es Vitrinen. Auch während der zwei Ausstellungstage hatte der junge Vogelzüchter entsprechende Aufgaben zu erledigen. So war er zum Beispiel für den Verkauf zuständig. Denn neben der Ausstellung gab es auch einige hübsche Tiere zu erwerben.
Diese Gelegenheit nutzte die vierjährige Pia. Sie kaufte für ihren Wellensittich "Tweety" noch einen Spielgefährten. Überhaupt war die kleine Akenerin begeistert von der Exotenschau. Mit ihrer Mutter Katja Ludwig durch die Ausstellung bummelnd, kam sie an der Voliere mit den Weißhauben-Kakadus nicht vorbei. Dort nämlich lauerte der handzahme "Jacko" von Dieter Rudolph und wollte gestreichelt werden. "Es ist schön, dass es hier so etwas gibt", sagte Katja Ludwig und meinte damit die gesamte Ausstellung.
Während sich die Akenerin für alle Tiere im Saal interessierte, hatte ein Besucherpaar aus Dessau hingegen eine ganz bestimmte Exotensorte im Visier. Sebastian und Alexandra Donath nämlich planen die Anschaffung eines Rosakakadu oder einer Amazone. Schon seit etwa einem halben Jahr steht dieser Entschluss fest. Deshalb durchstreifen die beiden sämtliche Exotenausstellungen im Umkreis, um möglichst viele Anregungen und Tipps von Züchtern zu bekommen. "So etwas muss schließlich gut überlegt sein", gab Sebastian Donath zu Bedenken und erklärte, dass auch der Preis eines solchen Tieres schließlich nicht unbeachtlich ist.
Die Ausstellung hielt unzählige Exoten in den schillerndsten Farben zum Anschauen und Beobachten bereit. Lautstarke Aras, drollige Sittiche und winzige Finken verbreiteten in den rund 50 Volieren exotisches Ambiente. Wie Vereinschef Wolfgang Kaatz berichtete, war die Besucherzahl am Sonnabend, dem ersten Ausstellungstag, etwas verhalten. Am Sonntag jedoch machten sich viele Leute auf, um die gefiederte Farbenpracht zu bewundern.
Zudem konnte Futter für Exoten erworben werden. Eine Tombola hielt attraktive Preise bereit. Wolfgang Kaatz hat schon seit vielen Jahren den Hut dieser Truppe auf. Umso mehr freut sich der Vorsitzende über den Neuzugang junger Mitglieder in seinem Verein. Wie wichtig Nachwuchs ist, wissen die Akener nur zu gut. Deshalb nimmt sich Vereinsmitglied Joachim Swaczyna der jungen Vogelzüchter und ihrer Prachtfinken an. Denn wie er erklärte, ist die Zucht dieser Winzlinge keine leichte Sache. "Die Jugendlichen sind richtig gut", freut sich der Mosigkauer über das Engagement der Neulinge.