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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Vor seiner Akener Pension den Elberadweg gekehrt

Von ute nicklisch 02.04.2012, 17:39

aken/MZ. - Bernd Leider, Inhaber der Akener Pension "An den drei Kastanien", war am Samstag, 31.März, mit von der Partie. Auch er hat an diesem Tag ein Stück Elberadweg gefegt, das unmittelbar vor seiner Haustür liegt. Die Initiative der Elbe Rad Touristik GmbH hält er für eine gute Idee.

Um 15 Uhr, so der offizielle Aufruf an alle Hoteliers, Reiseveranstalter oder Tourismusverbände, hieß es vergangenen Samstag überall im Land "Elberadweg fegen". Damit wollten sich auch die Freunde der Radtouristik dem Frühjahrsputz widmen und ihren Radweg für die bevorstehende Saison fit machen, um zu zeigen, dass auf die Radfahrer ein perfekt vorbereiteter Radweg wartet mit Gastgebern, die sich auf ihre Radelgäste freuen. Und so steckt auch Leider in diesen Tagen mittendrin in den Vorbereitungen der diesjährigen Radfahrsaison. Dazu gehört das Herrichten der weitläufigen Außenanlage ebenso wie die Instandhaltung der Inneneinrichtung mit den insgesamt zwölf Zimmern.

Da der Elberadweg vor der Pension "An den drei Kastanien" ordentlich asphaltierten ist, war das Fegen für den Akener mit keinem großen Kraftaufwand verbunden, kurz entschlossen nahm er daher an der Aktion teil und schnappte sich seinen breiten Hofbesen, um den 1,80 Meter breiten Weg entlang seines Grundstücks zu kehren.

Weitere Radler, die sich eventuell hätten anschließen können, kamen zu diesem Zeitpunkt gerade nicht vorbei. Was sicherlich nicht zuletzt am kalten und windigen Wetter lag. Schade eigentlich, denn Elke Jäntsch als Partnerin des Chefs war mit reichlich Erdbeerkuchen bestens auf eventuelle Helfer vorbereitet.

Die Radfahrsaison hat für den Akener Inhaber der Pension aber bereits Mitte März begonnen. Der erste Radler, der in den "Drei Kastanien" einkehrte, war ein Leipziger, der sich auf der Weiterfahrt nach Prag befand.

Auch sonst können Leider und seine Mitstreiter über mangelnde Besucher nicht klagen. Gäste aus Hamburg, Dresden oder auch Holland zählen oft zu ihren Übernachtungsgästen. Denn, so erfährt Bernd Leider aus den Gesprächen mit seinen Gästen immer wieder, ist seine Pension für die Radler eine willkommene Station zwischen Wittenberg und Magdeburg.

Doch nicht nur Radfahrer, sondern auch weitere Gäste genießen in Aken die Stille. Seit mehr als vier Jahren betreibt Bernd Leider die Pension mit Erfolg. Wobei sich die Radfahrer meist als "pflegeleichte" Gäste erweisen. "Wenn sie vom Fahrrad steigen, sind sie selig, wenn sie ein Bett haben", erzählt Elke Jäntsch aus ihren Erfahrungen. Gern geben die Akener ihren Gästen Auskunft über mögliche Ausflugsziele in der Region. Mit dem Unesco-Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" bietet das Gebiet um Aken und Dessau besonders viel Natur.

Insgesamt erstreckt sich der Elberadweg vom tschechischen Spindlermühle im Riesengebirge bis hin zur Elbmündung in die Nordsee in Cuxhaven. Wobei sich immer mehr Beherbergungsbetriebe und Gastronomen entlang dieses Weges den Anforderungen der Radfreundlichkeit anpassen. Der insgesamt 1 220 Kilometer lange Weg wurde 2011 zum wiederholten Male zum beliebtesten Fernradweg Deutschlands gewählt.