Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Viele Verletzte in Köthener Notaufnahme
KÖTHEN/MZ/CB. - 14 Patienten mussten stationär aufgenommen werden, ein Patient kam mit einer Schädelfraktur auf die Intensivstation, zwei weitere wurden wegen der Schwere ihrer Verletzungen in Spezialkliniken transportiert. Sie alle waren Opfer des in den frühen Morgenstunden einsetzenden Blitzeises, das bis gegen 11 Uhr die Gehwege nahezu unpassierbar machte.
"Unsere Kollegen in der Notaufnahme hatten wegen des Glatteises ungewöhnlich viel zu tun", berichtet Matthias Hirsekorn, Verwaltungsdirektor im Krankenhaus Köthen. Der Rettungsdienst sei im gesamten Köthener Raum in Einsatz gewesen, um gestürzte Personen - oft mit Fuß-, Bein- oder Armbrüchen - zur Behandlung ins Krankenhaus zu bringen. Zum Glück seien an dem Feiertag nicht so viele Leute unterwegs gewesen.
Die Eisglätte war auch für die Rettungsfahrzeuge und selbst für den Räumdienst eine Gefahr. "Wir waren mit allen Fahrzeugen im Einsatz. Die Fahrer hatten aber Schwierigkeiten, ihre Räumfahrzeuge auf der Straße zu halten", schildert Gerald Möllers vom Bauhof der Stadt Südliches Anhalt die Situation. Besonders gefährlich sei es auf Kopfsteinpflaster gewesen. Dennoch hätten seine Mitarbeiter gestreut "so gut es ging". Auch Möllers ist im Nachhinein erleichtert, dass der 6. Januar ein Feiertag mit geringem Straßenverkehr war. Mit Kies habe man sich bevorratet, so dass der noch eine Weile reichen wird. Kommende Woche würden Kies und Salz nachbestellt. Beim Streusalz seien die Preise aber deutlich gestiegen.
2000 Tonnen Salz hat die Straßenmeisterei Sandersdorf in diesem Winter bereits auf den Landes- und Bundesstraßen eingesetzt. Am Dreikönigstag hatten seine Mitarbeiter "mit einer extremen Situation zu kämpfen", sagt, deren Leiter Jens Küchler. Aufgabe sei es gewesen, die Straßen so schnell wie möglich abzustumpfen. Ein Salzvorrat sei noch vorhanden, aber inzwischen bekomme man nur noch aller drei Tage 25 Tonnen geliefert. Eine für die nächsten Tage angekündigte Salzlieferung aus der Türkei soll die Lage entspannen.
Ab 7 Uhr war am Donnerstag ein mit "Schleuderketten" ausgerüstetes Räumfahrzeug des städtischen Betriebshofes in Köthen im Einsatz. Schleuderketten werden eingesetzt, wenn ein Fahrzeug wegen Glätte nicht mehr vom Fleck kommt. Zwei Multicars und acht Mitarbeiter haben die Fußwege abgestumpft, was eine "gefährliche Angelegenheit" gewesen sei, so Pressesprecherin Waltraud Siersleben. In dieser Woche habe die Stadt 26 Tonnen Streusalz bekommen, in der kommenden Woche erwarte man eine weitere Lieferung.