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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Auf früherem Gutshof soll Bauhof entstehen

Von CLAUS BLUMSTENGEL 20.06.2011, 16:45

OSTERNIENBURG/MZ. - Im Bauhof soll einmal die Technik untergestellt sowie Sand und Salz für den Winterdienst gelagert werden. Von hier aus werden außerdem die Gemeindearbeiter eingesetzt. Wie Bürgermeister Stefan Hemmerling (CDU) informierte, sind Stützpunkte des Bauhofes in Wulfen und Drosa vorgesehen, um für Arbeiter und Technik weite Wege zu vermeiden.

Laut Vorschlag der Verwaltung soll das Gebäude in Richtung Kirche als Technikhalle mit Werkstatt und Sanitärtrakt saniert und ausgebaut werden. Nur der rechte Teil ab einer Tordurchfahrt ist für den Abriss vorgesehen. Die Gebäude links und rechts sollen dagegen abgerissen werden. Die denkmalgeschützte Villa an der Breitscheidstraße gegenüber der Sporthalle bleibt stehen. Eine Nutzung dieses schon lange leer stehenden Gebäudes ist allerdings nicht vorgesehen. Wie Bürgermeister Hemmerling informierte, werde der Ausbau des Bauhofes einschließlich der Gestaltung der Abrissflächen drei Jahre in Anspruch nehmen.

Die weit vor dem 2. Weltkrieg als Gutshof errichteten und seit der Wende leer stehenden Gebäude machen einen äußerst maroden Eindruck. Das veranlasste Ausschussmitglied Bernd Förster (SPD) zu der Frage, ob nicht Abriss und Neubau wirtschaftlich vernünftiger wären. Dass dies nicht möglich ist, begründete Bürgermeister Hemmerling mit den Fördermodalitäten. Für den Umbau des KfL-Geländes zu einem Gemeinde-Bauhof sollen Fördermittel aus dem europäischen Programm Leader in Anspruch genommen werden, informierte er. Dieses Programm sehe allerdings den Erhalt von Bausubstanz im ländlichen Raum vor. Wenn die Halle saniert und genutzt wird, stünden bis zu 250 000 Euro Fördermittel für den Abriss der übrigen Gebäude zur Verfügung, so Hemmerling. Auch für die Gestaltung der entstehenden freien Flächen könnten Leader-Mittel beantragt werden. Ohne diese Fördermittel könne die Gemeinde Osternienburger Land weder einen Abriss noch einen Neubau finanzieren, stellte Hemmerling fest.

Wie der Osternienburger Ortsbürgermeister Gerd Peter Bartosch (SPD) bemerkte, sieht aber auch der Ortschaftsrat die marode Halle Richtung Kirche für eine Sanierung als nicht geeignet an. Nach deren Abriss entstünde zudem "eine attraktive Sichtachse" von der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Kirche.

Man einigte sich schließlich darauf, zu prüfen, ob man nicht auch mit der Sanierung eines kleineren Gebäudeteiles hinter der großen Halle die Vorschriften des Leader-Programms erfüllen kann. Dann wäre nämlich ein Abriss der großen, ruinösen Halle und ein Neubau für den Bauhof doch möglich.