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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Anglerverein feiert ganz in Familie

Von Ute nicklisch 19.06.2012, 17:39

Grossbadegast/MZ. - Fast wie eine ganz große Familie saßen die Petrijünger vom Angelverein Köthen rund um den Schulzenteich in Großbadegast. Ihre Angeln zum Fang ausgeworfen, vergnügten sich Jung und Alt sowie Männlein und Weiblein bei eher nicht ganz angenehmem Wetter. Das beeindruckte die 28 Angler samt ihrem Anhang jedoch kaum. Schließlich ist das Familienangeln immer etwas ganz Besonderes.

Martina und Axel Schadewald zum Beispiel waren bestens für dieses Wetter ausgerüstet. Schon um 7 Uhr schlugen die beiden Köthener ihr Anglerzelt auf und trotzten damit allen Regenschauern. Obwohl lediglich Axel Schadewald ein begeisterter Angler ist, nimmt er öfter seine Frau Martina mit. "Man ist immer an der frischen Luft", begründet diese ihre Begleitung. "Beim Familienangeln zappelten auch hin und wieder ein paar Fische an ihrer Angel", berichtet ihr Ehemann. Für die Pfanne jedoch hätten diese Winzlinge nicht getaugt. "Heute zählt einfach die schöne Atmosphäre", meint die Köthenerin weiter.

Die kleinen Exemplare wurden lediglich gewogen und gelistet und anschließend wieder in die Freiheit entlassen. "Das wollen erst noch Fische werden", scherzt Klaus Mith, der stets für diese Aufgabe zuständig ist. Anschließend wird eine Fangkarte erstellt und anhand dieser Übersicht fehlende Fische wieder neu eingesetzt. Denn neben dem Spaß mit der Familie hat diese Aktion die Aufgabe des Hegefischens. So wird der Fischbestand des Gewässers praktisch überprüft. Im Schulzenteich beispielsweise stellte sich am Samstag heraus, dass wieder Karpfen eingesetzt werden müssen.

Der Angelerfolg hielt sich am Samstag in Grenzen "Die beißen heute nicht", sagt Klaus Mith. Wobei er weiter erklärt, das läge am fallenden Luftdruck, was sich wiederum auf die Schwimmblase der Fische auswirke.

Doch an diesem Tag zählte nicht unbedingt die Ausbeute an Fischen, sondern eher das gemeinsame Erlebnis. Lange vorher freuen sich alle darauf; denn normalerweise sitzen meist die Männer allein am Teich. Beim Familienangeln jedoch schwingen auch die Frauen, Kinder oder Enkelkinder der Vereinsmitglieder die Angel. "Wenn die Frauen nicht mitspielten, dann würde das alles gar nicht gehen" erklärt Dirk Miklejewski als Gewässerwart. Denn die Frauen sind es auch, die sich um die Ausgestaltung solcher Veranstaltungen kümmern. Auch sonst ist es für einen Angler wichtig, dass die Partnerin Verständnis für sein Hobby zeigt. Und um die Familie für das Angeln mit zu begeistern und natürlich auch neue Mitglieder zu sensibilisieren, ist das jährliche Familienangeln fest in den Sportplan integriert.

Zum Verein gehören elf Jugendliche. Einer von ihnen ist Tony Finze. Der 15-Jährige ist seit zweieinhalb Jahren mit dabei und hat großen Spaß am Angeln. Während sich langjährige Angler eher ganz allein und in aller Ruhe beim Angeln entspannen, angelt Tony gemeinsam mit Freunden.

Jeder Angler schwört auf seine eigene Taktik, auf seine Art von Köder. Ob Mais, Fleischmade oder selbst zubereiteter Teig, die Auswahl ist riesengroß. Tony setzt zum Beispiel auf Mais und verwendet zusätzlich noch einen speziellen Geruchsstoff mit Erdbeerduft.

Das Beste für jeden Angler ist das Erlebnis in der Natur. Doch während in den Jahren zuvor stets beim Familienangeln gegrillt wurde, verschoben die Köthener Angler das in diesem Jahr auf den Nachmittag. Dann nämlich feierte der "Köthener Angelverein" sein zehnjähriges Bestehen im "Haus Sonne" in Köthen. Ein eigenes Vereinsdomizil außer ihrem Container am Schulzenteich haben die Petrijünger nicht. Noch immer ist der Verein auf der Suche nach einem passenden Platz in der Stadt.