Alternative für kurze Wege Alternative für kurze Wege: Autokonzern startet Carsharing in Köthen

Köthen - Zwei von ihnen sind hellbraun, zwei andere weinrot. Die ersten beiden stehen am Autohaus in der Langenfelder Straße 6, die beiden anderen vor dem Hochschul-Campus in der Bernburger Straße 55: Die vier Personenwagen von Mazda, die der Automobilhersteller seit dem 1. November für sein Pilotprojekt eines neuen Carsharing-Modells in Köthen zur Verfügung gestellt hat.
Ein Blick via Smartphone auf die Tankanzeigen der Fahrzeuge zeigt Dirk Herrmann, dem Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses in Köthen an, dass die Fahrzeuge bereits genutzt wurden.
„Wir werden dieses Projekt bis Sommer nächsten Jahres testen“
„Wir werden dieses Projekt bis Sommer nächsten Jahres testen und dann entscheiden, wie es weitergeht“, sagt Herrmann. „Natürlich wissen wir, dass die Autos nicht den gesamten Tag über laufen werden. Das ist unrealistisch. Aber das Angebot ist verlockend.“
Nicht nur Studenten sollen mit dem Carsharing angesprochen werden, sondern auch Führerscheinbesitzer, die sich kein eigenes Auto leisten können oder sich nicht leisten wollen, weil sie andere kostenintensive Hobbys pflegen. „Alle Menschen müssen mal an einen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer erreichbaren Ort. Für zwei, drei Stunden mit einem Carsharing-Wagen zum Vorstellungsgespräch.
In der Zeit, wo das eigene Auto bei ATU in der Werkstatt steht, kann man zu uns rüberkommen und losfahren bis die Reparatur beendet ist“, sagt Herrmann. Das kann keine Mietwagen-Firma bieten. Tankkarten liegen im Auto. Der Sprit ist im Preis inbegriffen. Und wenn der Tank einmal nachgefüllt werden muss, dann bekommt der davon Betroffene dies verrechnet.
Die Arbeit mit öffentlichen Stellplätzen macht unabhängig von Öffnungszeiten. Selbst Mietwagen-Firmen schließen irgendwann am Abend einmal, die Carsharing-Wagen stehen immer an ihrem Platz, können auch in der Nacht genutzt werden.
Smartphone erforderlich, um ein Auto auszuleihen
Und wie funktioniert das Ganze nun? „Interessenten müssen ein Smartphone besitzen, mit dem sie sich die Mazda-Carsharing-App herunterladen. Danach lassen sie ihren Führerschein und eine Kreditkarte registrieren. Anschließend werden Wunsch-Autotyp und Zeitraum ausgewählt, der Wagen wird via App mit dem Smartphone gestartet und nach der Abgabe am vereinbarten Mietplatz genau so verschlossen. Eine Anleitung gibt es inklusive“, erläutert Herrmann das Prozedere.
Noch ist die Abgabe der Autos nicht in anderen Orten möglich. Sie müssen zurück an ihren Standort in Köthen, denn in Sachsen-Anhalt gibt es bisher nur noch in Magdeburg und Naumburg Stützpunkte. (mz)