Sekundarschule Zeugnisse in der Hand in Elster
Die Schüler und Schülerinnen der Sekundarschule Elster feiern ihre Abschlüsse nach einem turbulenten Jahr. Die Schulleiterin blickt noch mal zurück.

Zahna-Elster - Nach und nach trudeln die Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen der Sekundarschule Elster mit ihren Eltern am Freitagabend zur feierlichen Zeugnisübergabe in das örtliche „Schiffchen“ ein. Bevor es losgehen kann, tragen sich die Gäste, wie vom Hygienekonzept verlangt, in die Anwesenheitsliste ein und zeigen am Einlass ihre Testergebnisse und Impfpässe.
„Ich bin froh, dass wir überhaupt feiern können und dann auch noch ganz ohne Masken“, sagt Heike Bräse. Für die Schulleiterin ist es der vierte Jahrgang, den sie verabschieden darf. Sie freut sich besonders, sagen zu können, dass alle Schüler ihren Abschluss und einen Ausbildungsplatz haben.
Erinnerungsfotos
Glücklicherweise hat der Regen rechtzeitig nachgelassen. So dass die Mädchen und Jungen vor ihrer letzten Handlung als Schüler dem Anlass angemessene Fotos von sich machen lassen können, mit ihren stolzen Eltern und nicht zuletzt den Freunden - die so lange Teil ihres Schülerlebens waren.
Obwohl die Zeugnisnoten schon lange bekannt sind, liegt eine gewisse Anspannung in der Luft. Die ein oder anderen Eltern stellen ganz offen die Frage: Werden die Mädchen in ihren bezaubernden Kleidern, aber mit den schwindelerregend hohen Absätzen die Stufen unfallfrei meistern? Viele Mütter erzählen, dass sie noch immer auf ihr Lehrergehalt für das letzte Jahr warten würden. In diesen scherzhaften Worten schwingt das ganze kräftezehrende Ausmaß der Pandemiemaßnahmen für Eltern, Schüler und Lehrer mit. „Es war für alle sehr schwer. Wir sind glücklich, dass es geschafft und durch ist“, sagt Ivonne Iser, deren Tochter Emely demnächst ihre Ausbildung im Paul Gerhardt Stift als Pflegefachfrau beginnen wird.
Noch einmal zurück blicken

Unterdessen sammeln sich die Jugendlichen für den feierlichen Einmarsch. Angeführt von der Schulchefin, geht es an den Eltern und Lehrern vorbei zu ihren Plätzen in den ersten Reihen. Schon wird heimlich nach den ersten Taschentüchern gekramt, während Heike Bräse von turbulenten Zeiten erzählt. Wie alle Anwesenden nach dem Distanzunterricht des neunten Schuljahres versuchten, den gesamten Lehrstoff nachzuholen. Oder wie die beiden zehnten Klassen ab Januar dieses Jahres das gesamte Schulgelände für sich alleine hatten.
Sie vergleicht die sechs zurückliegenden Jahre mit einem Langstreckenlauf, bei dem ursprünglich 39 an den Start gingen und 21 nun die Ziellinie überschritten haben. Mit einem gewissen, augenzwinkernden Respekt berichtet sie von den Sprinterqualitäten der Schüler, wenn es zum Rauchen in die Pause ging. Sodann ruft die Schulleiterin jeden einzelnen von ihnen auf die Bühne und entlässt sie mit einem persönlichen Wort und ihren Zeugnissen in einen neuen Lebensabschnitt.
Auch der Jahrgangsbeste Philipp Weißenfeld ist nach dem Ausmarsch viel gelöster. Er weiß, dass er seinen Durchschnitt von 1,7 dem „Triezen“ seiner Mutter verdankt. Er freut sich darauf, in seiner Ausbildung als Industriemechaniker bei SIG Combibloc etwas zu lernen, was ihm Spaß macht. Auf die Frage, wofür er sein erstes Gehalt ausgeben möchte, sagt er wie aus der Pistole geschossen „Für mein Moped“ und fügt nach einem ebenso schnellen Einwurf seiner Mutter grinsend hinzu. „Und für eine Essenseinladung für meine Eltern und meine Oma!“ Schnell löst sich die Feiergemeinschaft auf, um die Jahre und die Schulabschlüsse zu feiern.
