Wirtschaftsförderung Kreis Wittenberg Wirtschaftsförderung Kreis Wittenberg: Offen für Kontakte in Linda

Linda - Die Qualifikation von Mitarbeitern, insbesondere für die Arbeit an computergestützten Maschinen, ist ein ganz großes Thema bei der Preuss Metallverarbeitung GmbH in Linda. Die in der Fertigung von Sonderteilen erfahrenen Mitarbeiter aus dem Zweigwerk in Buschkuhnsdorf werden reihum nach Linda an die CNC-Maschinen geholt, berichtet der Leiter der CNC-Fertigung, Guido Hannemann, beim Besuch des Landrats im Unternehmen.
Wissen, wo es Förderung gibt
Jürgen Dannenberg (Linke) ist nicht allein gekommen, sondern stellt mit Tina Fiedler die neue Mitarbeiterin für die Wirtschaftsförderung und Koordinierung der Aktivitäten zum Reformationsjubiläum 2017 im Landkreis vor. In erster Funktion soll die junge Frau die Schnittstelle sein zwischen Kreisverwaltung und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld-Dessau-Wittenberg. Die hat in Wittenberg eine Geschäftsstelle, die von Kersten Zauner besetzt wird. „Wichtig ist für sie, dass wir wieder mehr Ansprechpartner sein wollen für die ansässigen Unternehmen im Landkreis“, erklärt Zauner in Linda dem Preuss-Leitungsteam um Geschäftsführerin Ute Stachowiak. „Wir sind nicht mehr das klassische Beratungsunternehmen, aber wir können Unterstützung geben, was die Nutzung von Förderprogrammen für kleine und mittelständische Unternehmen angeht, zum Beispiel zur Qualifizierung von Mitarbeitern.“
Als Kersten Zauner von einem neu aufgelegten Programm zur Nutzung neuer Energien und zur Förderung von Energieeffizienz berichtet, horcht Produktionsleiter Carsten Sachse auf. Die Beleuchtung im Schweißbereich müsse dringend verbessert werden, wenn die Quecksilberlaternen von LED-Beleuchtung ersetzt würden, könnte man schon einiges an Strom sparen. Auch Schweißmaschinen seien zu ersetzen gegen moderne, die nur Strom ziehen, wenn der Schweißer zur Naht ansetzt. Und Chefin Ute Stachowiak erzählt von der Idee, die Abwärme der Pulverbeschichtung für den Heizkreislauf zu nutzen. Ob dafür was drin wäre im Förderprogramm? Der Landrat empfiehlt, solche Vorhaben aufzulisten. Zauner würde dann einen Vor-Ort-Termin mit dem Energieexperten der Wirtschaftsförderungsgesellschaft vermitteln, der diese auf Fördertauglichkeit abklopfen könne. Zwar seien die Förderanteile heutiger Programme nicht mehr so hoch wie in der Vergangenheit. Aber 30 Prozent, „das wäre für uns auch schon eine große Hilfe“. Das Leitungsteam lässt erkennen, dass es das Kontaktangebot zu den Wirtschaftsförderern gern annehmen wird. „Wir sind froh über jede Unterstützung“, so Stachowiak, zumal der Betrieb gerade neu strukturiert werde.
Flüchtlinge als Mitarbeiter?
Auch Dannenberg hat noch ein Anliegen: Er möchte ausloten, wie groß die Bereitschaft der Handwerker und Mittelständler im Kreis ist, Flüchtlinge zu beschäftigen. Viele müssten allerdings erst qualifiziert werden, auch dafür seien Ideen aus den Firmen willkommen. Von den derzeit 380 anerkannten Flüchtlingen im Kreis hätten nur 15 bis 18 Prozent einen Berufsabschluss. Abgeneigt zeigt man sich dazu in Linda nicht, wenngleich es schon Bedenken gibt: „Erst qualifiziert man sie und dann gehen sie wieder weg“, so Hannemann. Damit müsse man rechnen, so der Landrat. Ein Patentrezept gebe es nicht.