Wirtschaft in Jessen Wirtschaft in Jessen: Intersport-Filiale wird innen vollkommen neu

Jessen - Das Vorhaben hat es in sich. Circa 1 250 Quadratmeter Verkaufsfläche werden in den nächsten Wochen komplett neugestaltet in der Jessener Intersport-Filiale der Brüder Klöpping. Die Arbeiten sind bereits angelaufen, die Fahrradabteilung ist derzeit nicht zugänglich. Vom 8. Februar (zuvor läuft ab kommenden Montag noch ein Räumungsverkauf) bis zum 11. März ist das Haus an der B 187 geschlossen, am 12. März erfolgt die offizielle Wiedereröffnung.
Heiko und Karsten Klöpping haben sich in den vergangenen Jahren nicht nur als erfolgreiche Unternehmer etabliert. Seit Jahren ist der Name Klöpping zudem untrennbar mit dem großen Radwandertag durch die Glücksburger Heide verbunden. Alljährlich im September zieht es Tausende aus nah und fern zu diesem Ereignis. Das Erfolgsgeheimnis dieser Großveranstaltung basiert augenscheinlich auf zwei Grundlagen. Zum einen lockt die Besucher die gelungene Mischung aus Sport und Kultur an. Und zum anderen richtet sich der Radwandertag vor allem an Freizeit-Radfahrer.
Richtig große Investition
Oberster Bauherr ist quasi Heiko Klöpping, der das ganze Vorhaben aber natürlich mit dem gesamten Team vorbereitet hat und nun umsetzt. Trotz Umbaustresses nimmt er sich die Zeit für ein Gespräch mit der MZ. Und dabei ist rasch zu merken, dass speziell dieses Vorhaben allen besonders am Herzen liegt. „Für uns war immer klar, dass wir nach dem Neubau in Wittenberg einige Jahre abwarten und dann nochmals richtig in Jessen zupacken. Es ist unser Stammhaus, wir haben hier sehr viele liebe und treue Stammkunden, unsere Mitarbeiter sind topp. Ihnen allen zusammen wollen wir jetzt einen Laden überreichen, der sich von vorn bis hinten neu präsentiert und so auch den aktuellen und künftigen Anforderungen an das Erlebnis Einkauf entspricht.“
Der Schritt ist groß, allein unter finanziellen Aspekten. Eine Summe nennt Heiko Klöpping nicht, aber schon der Verweis, „dass dieses Vorhaben die größte Investition seit dem Filialbau in Wittenberg ist“, spricht für sich. Nur was hat Klöppings dazu bewogen, in Jessen zu investieren? Nur „sentimentale Gründe“ dürften es kaum gewesen sein. Heiko Klöpping lacht und erklärt, dass dafür natürlich knallharte unternehmerische Faktoren ausschlaggebend sind. „Ehrlich, würden in Jessen die Umsätze nicht stimmen und sogar rückläufig sein, wäre so ein Vorhaben kein Thema. Aber die Rahmenbedingungen stimmen, auch was die Konkurrenz Online-Handel betrifft. Wir stehen in Jessen auf stabilen Füßen, haben eine treue Stammkundschaft. Wir sind uns sicher, dass wir somit auch in den kommenden zehn bis 15 Jahren keine Bedenken haben müssen, dass es in Jessen nicht mehr funktioniert.“
Gerade weil man so optimistisch in die Zukunft schaut, waren sich Klöppings auch einig, die Filiale dafür fit zu machen. „Wir gehen zum einen daran, bestimmte Kosten durch energetische Maßnahmen zu senken. So montieren wir eine komplett neue Lichtanlage, auch Heizungs- und Klimaanlage werden getauscht. Dazu gehört ebenso eine neue Innendämmung.“ Dieses Paket soll eine spürbare Entlastung bei den üblichen monatlichen Kosten bringen.
Anderseits soll das neue Innenkonzept nachhaltig dazu betragen, sich im stationären Geschäft weiter zu behaupten. Sprich, trotz Zunahme des Onlinehandels stabile Umsatzahlen zu verteidigen und diese möglichst weiter auszubauen, so heißt die Zielstellung. Da gehört es nach Meinung Klöppings dazu, „dass der Kunde schlichtweg sagt, dass sich der Weg nach Jessen lohnt. Und hier soll er auf Mitarbeiter treffen, die hochmotiviert und kompetent bei allen Fragen zur Seite stehen. Daher ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch den Umbau ein ebenfalls wichtiger Schritt“.
Den Erlebnis-Aspekt stärken
Geplant ist, das Erlebnis Einkauf noch stärker in den Vordergrund zu rücken. Eine Vergrößerung der Verkaufsfläche wird es nicht geben, „wir bauen ja nicht das Haus völlig um oder aus, reißen keine Wände ein“, aber neue Bereiche entstehen oder bestehende werden umgekrempelt. Heiko Klöpping nennt ein Beispiel: „Ab März gibt es eine Kindererlebniswelt, zu der man dann auch über eine große Rutsche gelangt.“
In der Summe versprechen sich Klöppings, „dass der Standort Jessen ein stabiler Faktor bleibt und sich behaupten kann, was künftige Herausforderungen betrifft“.
Heiko Klöpping freut sich bereits riesig auf den Neustart im März. Bis dahin haben er und alle anderen im Unternehmen zwar reichlich Stress, den man aber gern in Kauf nimmt. „Einfach ist es nicht. Das Tagesgeschäft läuft weiter, aktuell sind wir auf Messen unterwegs und anderes mehr. Aber wir wissen, was wir hier am Ende bekommen. Und das wird spitze.“ (mz)