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Weingut Hanke Weingut Hanke: in Jessen: Lese der Keltertrauben beginnt

Von Detlef Mayer 05.09.2016, 17:03
Anabel Hanke (13 Jahre), Tochter von Sandra und Frank Hanke, bei der Lese von Tafeltrauben der blauen Sorte Muscat bleu
Anabel Hanke (13 Jahre), Tochter von Sandra und Frank Hanke, bei der Lese von Tafeltrauben der blauen Sorte Muscat bleu Privat

Jessen - „Gegenüber dem vorigen Jahr ist die Vegetation bei uns eine Woche bis zehn Tage weiter“, sagt Winzer Ingo Hanke der MZ. Deshalb habe die Lese bei den Tafeltrauben (die helle Sorte Palatina und die rote Muscat bleu) des Jessener Weinguts Hanke bereits vor anderthalb Wochen begonnen. Für die Keltertrauben starte sie dann in den Tagen nach dem traditionellen Hoffest des Familienbetriebs, das am 10. September ansteht.

Insgesamt bewirtschaftet das Weingut Hanke rund 15 Hektar Rebfläche auf den Hängen an der Schwarzen Elster. Zwölf verschiedene Sorten gedeihen hier, sieben weiße und fünf rote. Die Lese, so Ingo Hanke, nehme immer mindestens vier Wochen in Anspruch, werde diesmal also je nach Witterungsverlauf bis Mitte oder Ende Oktober dauern.

Winzer ist zufrieden

Die zu erwartende Erntemenge bezeichnet der Winzer als normal. „Die Blütezeit war nicht verrieselt“, blickt er zufrieden zurück. Starker Regen in der Phase des Blühens könnte nämlich dafür sorgen, dass die Befruchtung nur mangelhaft ausfällt. Das war aber 2016 nicht der Fall. „Und ansonsten können wir den möglichen Traubenbehang ja schon mit dem Winterbeschnitt der Rebstöcke ein bisschen regulieren.“

Also alles bestens? Nicht ganz! Vor reichlich einer Woche hat Klärchen mit ihrer intensiven Bestrahlung bei einigen Sorten Sonnenbrand verursacht. „Riesling und Kerner sind stärker betroffen als die Rotweinsorten. Auch der Weißburgunder und die Scheurebe habe etwas abbekommen“, resümiert Ingo Hanke. Der Gesamtschaden lasse sich aber schlecht in Zahlen fassen. „Die Ostseiten der Reihen sind meist nicht betroffen, aber die Westseiten.“

Sonnenbrand beim Wein beschreibt der Fachmann so: „Die Trauben werden braun und trocknen ein, sie verschrumpeln, sehen am Ende so ähnlich aus wie Rosinen.“ Davon abgesehen, dass dies schlimm genug ist für den Weinbauern, passiere erst mal nichts weiter. „Bei hoher Feuchte könnte es zu Fäulnis kommen.“ Dem würde auch der inzwischen hohe Zuckergehalt der Trauben in die Hände spielen. Doch danach sieht es derzeit nicht aus.

Eher leiden die Kulturen unter Trockenheit. „Gerade die jüngeren Anlagen“, so Ingo Hanke, „müssen wir kräftig bewässern. Vor allem dort, wo der Boden nicht so fett ist. Ohne Beregnung würde das zu erheblichen Schäden führen.“ (mz)

Sonnenbrand ist ein Phänomen, das auch im Wein auftritt - hier am Rieslingweg auf den Unterbergen, wo Hankes die Sorte Kerner anbauen.
Sonnenbrand ist ein Phänomen, das auch im Wein auftritt - hier am Rieslingweg auf den Unterbergen, wo Hankes die Sorte Kerner anbauen.
D. Mayer