1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Wechsel im Vorstand des Rassegeflügelvereins Linda - Wie es gelungen ist, Jungzüchter zu gewinnen

Jüngere haben übernommen Wechsel im Vorstand des Rassegeflügelvereins Linda - Wie es gelungen ist, Jungzüchter zu gewinnen

Im Vorstand des Rassegeflügelvereins Linda hat sich ein Wechsel vollzogen. Außerdem ist es gelungen, Jungzüchter als Mitglieder zu gewinnen.

Von Frank Grommisch 09.11.2021, 09:09
Das beste Tier der Ausstellung in Linda präsentierte Andy Henkel. Er beteiligte sich an der Schau mit Zwerg-Brahma (rebhunfarbig-gebändert).
Das beste Tier der Ausstellung in Linda präsentierte Andy Henkel. Er beteiligte sich an der Schau mit Zwerg-Brahma (rebhunfarbig-gebändert). Fotos: Grommisch

Linda/MZ - Für die Lindaer Geflügelzüchter war das eine Premiere. Nicht in der Museumsscheune, gegenüber von der Gaststätte, sondern in der alten Turnhalle in der Zellendorfer Straße haben sie ihre Geflügelschau aufgebaut. Die Turnhalle ist um ein Vielfaches größer. Mit dem Abstand halten war das hier kein Problem. Die Ausstellungsfläche ließ sich großzügig gestalten. Da sind die Züchter dem Unternehmer dankbar, der ihnen die Halle für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hatte. Wer die einstige Turnhalle am Wochenende betreten wollte, hatte eine der 3G-Regeln nachzuweisen. Wem das nicht möglich war, musste sich vor Ort testen.

Kritische Preisrichter

Belohnt wurde jeder Besucher mit einer ansprechenden Schau des Rassegeflügelvereins Linda mit schönen Tieren. 205 davon waren zu sehen. Drei Preisrichter hatten sie bereits am vergangenen Donnerstag bewertet. „Es waren drei Neue“, sagte Ausstellungsleiter und Zuchtwart Marko Schimmel. Das Trio vergab dreimal das Höchstprädikat „vorzüglich“ und neunmal „hervorragend“. Den drei Preisrichtern, zwei aus Sachsen, einer aus Brandenburg, bescheinigte Marko Schimmel einen guten Job. Sie seien sehr kritisch in ihren Bewertungen gewesen.

Es sei aber eine Kritik gewesen, „die den Züchtern gut tut und ihnen hilft“. Marko Schimmel hält dem Verein in seinem Heimatort weiterhin die Treue, obwohl er in Sachsen wohnt. Zudem gehörte er zu den 21 Ausstellern, die in Linda ihre Tiere zeigten. Preise konnten etliche vergeben werden. Den Wanderpokal für Hühner erhielt die Zuchtgemeinschaft Horst Leder und Günter Wache auf Amrocks gestreift. Als Lindaer darüber sprachen, wurden sie traurig. Denn Günter Wache kann sich an dem Erfolg nicht mehr freuen. Er ist im vergangenen Monat verstorben. An ihn wurde in der Ausstellung erinnert, neben anderem mit einem Bild mit Trauerflor.

Für die  Geflügelschau in Linda konnte erstmals die alte Turnhalle genutzt werden.
Für die Geflügelschau in Linda konnte erstmals die alte Turnhalle genutzt werden.
Frank Grommisch

Den Wanderpokal für Tauben ging an Marko Schimmel für Cauchois (blau mit bronzenen Binden). Frieda Lange stellte das beste Tier der Jungzüchter, New Hampshire (goldbraun-blau). Das beste Tier der Ausstellung präsentierte Andy Henkel, eins der Rasse Zwerg-Brahma (rebhuhnfarbig-gebändert). Seit 27 Jahren nun schon widmet er sich der Rassegeflügelzucht, sagte er beim Erinnerungsfoto an diesen Erfolg.

Zu den besonderen Leistungen gehört, dass es gelungen ist, im Vorstand, der jetzt von Enrico Lange geführt wird, einen Generationswechsel zu vollziehen. Der Altersdurchschnitt im Vorstand ist deutlich gesunken. Außerdem ist es gelungen, vier Jungzüchter zu gewinnen, freute sich Marko Schimmel. „Das ist ein Novum. So etwas hatten wir schon lange nicht.“ Von den Jungzüchtern werden 23 Tiere in der Schau gezeigt. Der Ausstellungsleiter lobte den Zusammenhalt im Verein. „Jeder brachte sich ein, jeder hat mitgemacht“, anerkannte er.

Einschränkungen befürchtet

Horst Leder, der zu den Züchtern mit großer Erfahrung in dem Verein gehört, freut sich ebenfalls sehr, dass Jüngere Verantwortung übernommen haben. Sorgen bereitet ihm aktuell, dass fürs Geflügel nach dem Fund einer toten Saatgans in Wittenberg Stallpflicht drohen könnte. Das könnte auch im Hinblick auf Ausstellungsteilnahmen fatal sein. Bei der Deutschen Junggeflügelschau in Hannover wollte er eigentlich Tiere ausstellen. Ob es das möglich sein wird, ist unklar.

Klar war hingegen eine seiner Aufgaben in der Ausstellung. Er betreute das Hühnerquiz. Geschätzt werden sollte, wie schwer Hühner sind. Jede Stunde galt einem anderen Tier die Aufmerksamkeit. So am Sonnabendvormittag einem Hahn und einer Henne der Rasse Zwerg-Rhodeländer. Gewichtsangaben waren in dem Fall mal zu beiden gemeinsam gewünscht. Wer am besten schätzte, konnte sie mit nach Hause nehmen. Dass aus dem Besuch der Ausstellung Interesse an der Rassegeflügelzucht entsteht, das gehörte zu den Wünschen der Lindaer Vereinsmitglieder.