Was Urgroßvater erfolgreich begann
Annaburg/MZ. - Aus dem ehemaligen Konsum in der Holzdorfer Straße ist ein schicker "Hair Salon" geworden. Rot dominiert, dezente Dekoration ergänzt das Ambiente. Und die Chefin passt sogar perfekt hinein, auch sie hat rote Strähnchen im Haar. Doch das ist nicht das Wesentliche. Wesentlicher ist die Tatsache, dass wieder jemand den Mut hat, in den heute nicht so einfachen Zeiten den Gang in die Selbstständigkeit zu wählen. Wobei, war das im Falle von Jana Mahler nicht von vornherein klar? "Nein, einen Zwang, die Familientradition fortzuführen, gab es nie." Jana Mahler erinnert sich, dass sie von Kindesbeinen an in die Sache hineingewachsen ist. "Ich war ja immer im Salon meiner Mutter, fand das spannend und aufregend und wollte irgendwann selbst ran. So bin ich halt Friseuse geworden und habe es nie bereut."
Was wohl mit an ihrer Mutter lag. Edda Günther, geborene Füllner, kennt das Geschäft, hatte 16 Jahre lang ihren eigenen Salon. Und Jana Mahler ist ihr unendlich dankbar. "Mir haben sehr viele auf dem Weg bis zur heutigen Eröffnung geholfen. Aber besonders meine Mutter hat mir diesen Einstieg erst ermöglicht, hat mir in den zehn Jahren, in denen ich bei ihr gearbeitet habe, viel beigebracht. Und sie bleibt uns erhalten, sie steht weiterhin im neuen Salon an meiner Seite."
Jana Mahler plant jedoch, über kurz oder lang Personal einzustellen. Die Besetzung der Lehrlingsstelle ab September ist so gut wie beschlossene Sache. "Dafür ist die Suche nach einer Friseuse schwieriger. Gute haben ohnehin eine Stelle, so heißt es. Aber etwas leichter hätte ich mir das vorgestellt", so Jana Mahler. Denn eine "graue Maus" sollte es nicht sein, "hier muss jemand rein, der eigenständig denken kann und der ideenreich ist". Und der letztlich zur Zufriedenheit der Kunden arbeitet.
Dass die Kunden kommen, und das zahlreich, das ist logischerweise der wichtigste Wunsch der Jungunternehmerin und Friseurmeisterin. "Ich bediene die komplette Familie, jeder ist herzlich willkommen." Wer Jana Mahler gegenübersitzt, merkt, dass sie das mehr als ernst meint. Wohl auch deswegen, da sie jemand ist, dem deutlich anzumerken ist, dass die Arbeit Spaß macht. Somit könnte nach Urgroßvater Reinhold Füllner, den Großeltern Toni und Arnold Füllner sowie ihrer Mutter Edda Günther jetzt Jana Mahler erfolgreich diese Annaburger Familientradition fortsetzen.
