Spezielle Untersuchungen Warum das Betreuungsforstamt Annaburg mehrere Holzproben gesammelt hat und worauf es dabei ankam
An fünf Stellen im Betreuungsforstamt Annaburg wurden Holzproben genommen. Welche Bäume dafür in die Auswahl kamen.

Annaburg/MZ/GRO - Als für den Waldschutz zuständige Stelle überwacht das Betreuungsforstamt Annaburg bedeutende Forstschädlinge durch geeignete Monitoringverfahren. Darauf wurde in einer Pressemitteilung hingewiesen und informiert, dass in diesem Monat, am 7. September, im Zuständigkeitsbereich des Betreuungsforstamtes die jährliche Untersuchung zum Nachweis der Befallsfreiheit vom Kiefernholznematoden (Bursaphelenchus xylophilus) stattfand.
Schuld an Kiefernwelke
Bei dem aus Nordamerika stammenden ca. einen Millimeter großen Fadenwurm handelt es sich, wie mitgeteilt wurde, um einen der gefährlichsten Kiefernschädlinge weltweit, der an befallenen Bäumen die sogenannte Kiefernwelke hervorruft. Äußerlich erkennbar ist die Schädigung anhand der bräunlich verfärbten Nadeln und dem raschen Absterben der Wirtsbäume. Der Nematode ist in der Lage, das Holz sämtlicher Koniferen zu besiedeln. Besonders gefährdet sind neben der heimischen Waldkiefer auch die Schwarzkiefer und die Strobe.
In Europa wurde der Schädling bereits 1999 in Portugal und Spanien nachgewiesen. Seitdem hat die Europäische Union strenge Quarantänemaßnahmen festgelegt, um die weitere Ausbreitung zu unterbinden. Die Mitgliedsstaaten der EU wurden dazu verpflichtet, regelmäßig amtliche Untersuchungen in besonders exponierten Waldgebieten durchzuführen. Zu diesem gehört unter anderem auch das Zuständigkeitsgebiet des Betreuungsforstamtes Annaburg.
Proben entnommen
Ein Freiland-Nachweis des Auftretens des Kiefernnematoden in der Bundesrepublik Deutschland liegt bislang nicht vor. Jedoch ist durch die trocken-warme Witterung der letzten Jahre und dem gestiegenen Holzeinschlag ein höheres Verbreitungspotential gegeben. Das Risiko einer Einschleppung des Fadenwurms besteht vorrangig durch die Verbringung von befallenem Verpackungsholz. Bei der nachfolgenden Infektion von lebenden Bäumen wirken holzbrütende Käferarten, speziell der Bäckerbock, als Vektoren, indem sie die winzigen Würmer unter ihren Flügeldecken mit sich tragen.
Um festzustellen ob tatsächlich ein Befall mit dem Kiefernholznematoden vorliegt, ist eine Laboranalyse unter dem Mikroskop notwendig. Im Betreuungsforstamt Annaburg wurden hierzu an fünf unterschiedlichen Standorten Holzproben von frisch absterbenden Kiefern in Form von Stammscheiben und Sägemehl gewonnen. Die gekennzeichneten Proben wurden an die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau verschickt, welche die weitergehende Untersuchung übernimmt.