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Gewerbe Vom Wagen zum Kiosk am Air Force Beach in Holzdorf

Am Air Force Beach ist der Imbiss von altbekannten Gesichtern neu eröffnet worden. Warum die Pächter langfristig bleiben wollen.

Von Annette Schmidt 14.05.2021, 09:52
Samantha und Monique sind nach umfangreichen Renovierungsarbeiten die neuen Pächterinnen des „Air Force Beach Imbiss“.
Samantha und Monique sind nach umfangreichen Renovierungsarbeiten die neuen Pächterinnen des „Air Force Beach Imbiss“. (Foto: A.Schmidt)

Brandis/Holzdorf - Schon von der Straße aus kann man die beiden großen orangenen Transparente sehen, die verkünden, dass der Imbiss am Strand des Badesees von Brandis geöffnet hat.

Mit den ersten Sonnenstrahlen und angestiegenen Temperaturen haben Monique und Samantha, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen wollen, den „Air Force Beach Imbiss“ eröffnet, benannt nach dem inoffiziellen Namen des Badesees. „Noch ist die Nachfrage der Strandbesucher verhalten“, sagt Monique am Tag nach dem Auftakt in die Saison.

Es könnte daran liegen, dass der Imbiss trotz der riesigen Plakate von Weitem noch wie im Winterschlaf wirkt. Schließlich können die neuen Pächterinnen wegen der Pandemie die Sitzgelegenheiten unter der Überdachung noch nicht aufstellen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Besucher sie nicht in dem Kiosk am Rande des Waldes erwarten.

Im vergangenen Jahr waren sie noch nicht die Pächter des ehemaligen Kiosks „Cockpit“. Sie standen mit ihrem Imbisswagen 20 Meter weiter den Weg hinunter, unmittelbar am Strand. Den gesamten Sommer über mussten sie jeden Tag den Wagen auf- und wieder abbauen. Das bedeutete jeden Morgen neu Strom und Wasser anzuschließen, weil sie befürchteten, dass der Wagen ansonsten Vandalismus zum Opfer fallen könnte. So haben sie sich entschieden, das Kioskgebäude am Ende des Parkplatzes zu pachten.

Die beiden Frauen sind froh, dass die Renovierungsarbeiten pünktlich zum Saisonstart fertiggestellt werden konnten. Denn es musste alles von Grund auf neu gemacht werden. Von den Wänden, die frisch gestrichen werden mussten, über eine neue Kücheneinrichtung bis zu den Sanitäranlagen ist nichts mehr wie zuvor.

Wer am Imbiss nach den Öffnungszeiten Ausschau hält, wird vergeblich suchen. Was man finden kann, ist der Hinweis, dass der „Air Force Beach Imbiss“ bei schlechtem Wetter geschlossen bleibt. Auf Nachfrage der MZ erläutert Monique, dass sie unter schlechtem Wetter Regen und Sturm versteht.

Fraglich ist im Moment noch, ob die Öffnungszeit des Imbisses halb oder um elf Uhr sein werde. Laut Monique hängt das ganz von den Gästen ab. Zu den Schließzeiten können die beiden jungen Frauen aber schon eine ganz klare Ansage machen: Es gibt keine feste. Der Imbiss werde geschlossen, wenn die Besucher gehen.

Aufgrund ihrer Erfahrungen aus dem vorherigen Sommer bieten sie neben Kiosk-Klassikern wie Schnitzel, Currywurst, Pommes, Würstchen, Crêpes und Softeis auch Bier und Softgetränke an. Zwar steht das noch nicht auf der Speisekarte, aber sie haben sich überlegt, auch Prosecco Piccolo anzubieten.

In Zukunft werden sie sich um die Sauberkeit am Strand, der Toilettenanlage und das Entleeren der Mülltonnen kümmern. Die jungen Frauen, die aus einer Schaustellerfamilie stammen, erklären, wenn es notwendig ist, werden sie auch den Strand harken. Nach den Erfahrungen mit der Coronapandemie und dem vollständigen Wegbrechen ihrer Arbeit möchte sich ihre Familie mit dem Imbiss langfristig ein festes Standbein schaffen. Denn keiner weiß, ob es im nächsten oder übernächsten Jahr nicht eine neue Pandemie geben wird. Dann wollen sie wenigstens ein bisschen auf die wirtschaftlichen Folgen vorbereitet sein. (mz)