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Vieh- und Bauernmarkt Zwuschen Vieh- und Bauernmarkt Zwuschen: Schafe ziehen ihre Wintermäntel aus

Von Thomas Tominski 13.05.2019, 12:04
Erhard Swientek (links) und Andreas Schäfer scheren vor vielen interessierten Zuschauern Schwarzkopfschafe im Akkord.
Erhard Swientek (links) und Andreas Schäfer scheren vor vielen interessierten Zuschauern Schwarzkopfschafe im Akkord. Thomas Tominski

Zwuschen - Die besten Plätze sind ruckzuck weg. „Wir sind extra aus Zahna gekommen“, sagen Lina und Lucie Höhne, die mit Spannung auf das Scheren der Schwarzkopfschafe warten. Andreas Schäfer und Erhard Swientek geht die Arbeit flott von der Hand. „Ein Tier dauert zwischen drei und zehn Minuten“, sagt Schäfer, der diesen Job früher hauptberuflich gemacht hat.

Die Norm zu DDR-Zeiten, verrät der Hobbyschafscherer aus Kemberg, sind 40 Schafe am Tag gewesen. „Doch wer Geld verdienen wollte, musste 120 bis 130 schaffen“, so Schäfer, der jeden Handgriff aus dem Effeff beherrscht. Die beiden Mädchen aus Zahna sind fasziniert. „Die Wolle muss runter. Sonst schwitzen die Tiere im Sommer“, sind sie überzeugt.

Der Vieh- und Bauermarkt in Zwuschen ist längst in die Kategorie Volksfest aufgerückt. Tausende Menschen aus mehreren Bundesländern strömen am Sonnabend auf das 2 500 Quadratmeter große Areal. Trotz des einsetzenden Regens, trotz der schwierigen Parkplatzsuche. „Die Menschen sollen einen schönen Tag verbringen und mit vielen positiven Eindrücken nach Hause gehen“, sagt Organisator Frank Seide, der am Sonnabend viele Hände schüttelt.

Der Markt bietet alles, was ein Besucherherz begehrt. Die Tierpalette reicht vom Küken bis zum Pferd, Händler preisen ihre Waren an, kein Gast muss die Rückfahrt mit knurrendem Magen antreten. Seine kleinen Besucher hat Seide ebenfalls nicht vergessen. Märchenschloss, Bungee-Jumping, Mini-Eisenbahn - da kommt niemals lange Weile auf.

Die Händler aus der Region schätzen den Vieh- und Bauernmarkt. Winzer Frank Hanke ist zwar etwas traurig, dass „heute kein Trinkwetter ist“, doch die Menschen interessieren sich für Wein aus Jessen und suchen bewusst das Gespräch. Steffi Fuchs aus Dixförda liebt das Ambiente und die lockere Plauderei mit den Gästen. „Ich bin zum fünften Mal dabei und haben keinen Markt verpasst“, meint die Chefin eines Malerstübchens und zeigt auf ihre bunten Gummistiefel.

„Die habe ich wie im Vorfeld angekündigt auch angezogen.“ Gerald Lexius sorgt mit gebackenem Erdschwein für einen ganz besonderen Gaumenschmaus. „Ich schätze die Veranstaltung sehr“, meint der Gastwirt aus Annaburg, dessen Essen weg wie warme Semmeln geht. Seide ist zufrieden und weiß: Der Aufwand hat sich gelohnt!

(mz)